"Will nächstes Jahr noch dabei sein"

Hamilton hat noch lange nicht genug

PORTIMAO, PORTUGAL - OCTOBER 25: Race winner Lewis Hamilton of Great Britain and Mercedes GP celebrates his record breaking 92nd race win in parc ferme during the F1 Grand Prix of Portugal at Autodromo Internacional do Algarve on October 25, 2020 in Portimao, Portugal. (Photo by Jorge Guerrero - Pool/Getty Images)
Lewis Hamilton will auch 2022 noch Siege in der Formel bejubeln
AJB / AJB, Getty Images, Bongarts

Lewis Hamilton will in Portimao die WM-Führung verteidigen, nebenbei kann er seine 100. Pole Position erringen - und scheinbar beiläufig hat er seine Zukunftspläne in der Formel 1 offengelegt.

Hamilton testet sogar Reifen für 2022

Irgendwie schien es beschlossene Sache zu sein. Lewis Hamilton gewinnt in diesem Jahr seine achte WM, durchbricht als erster die epochale Marke von 100 Grand-Prix-Siegen und tritt nach Ablauf seines Vertrages im Dezember als unbestritten erfolgreichster Fahrer der Formel-1-Geschichte ab. Einer macht bei dieser Rechnung allerdings offenkundig nicht mit: Lewis Hamilton.

Er plane, "nächstes Jahr noch da zu sein", sagte der Brite am Rande des Großen Preises von Portugal fast beiläufig. Gefragt worden war der Mercedes-Star zuvor, warum er sich als bekennender Testmuffel bereit erklärt hatte, für Pirelli Daten zu sammeln mit den Reifen, die 2022 in der Formel 1 zum Einsatz kommen sollen.

Er wolle dabei "helfen", einen Pneu herzustellen, wie ihn sich die Fahrer wünschen, begründete Hamilton. Vermutlich war sein Engagement aber nicht komplett selbstlos. Der 36-Jährige will offenbar selbst mit den neuen dicken Walzen und unter radikal verändertem Aerodynamik-Reglement weiter Geschichte schreiben.

Kampf gegen Verstappen macht Laune

Womöglich hat dem siebenmaligen Weltmeister der enge Titelkampf gegen Max Verstappen Appetit auf mehr gemacht. "Ich genieße dieses Duell und liebe es, mit meinem Team zusammenzuarbeiten", sagte Hamilton bei der Pressekonferenz in Portimao. Nur einen Punkt liegt der Platzhirsch vor dem dritten Saisonrennen am Sonntag (16 Uhr live im RTL-Ticker) vor dem fast 13 Jahre jüngeren Red-Bull-Star Verstappen.

Nach zwei Jahren totaler, für die Formel 1 fast ermüdender Dominanz, ist wieder ein Nervenkitzel zu spüren. Längst ist nicht mehr frühzeitig klar, dass der Weltmeister in einem Mercedes sitzt.

2022 dürfte dies noch weniger vorhersehbar sein. Dann greift das Ende 2019 beschlossene Reglement, das eigentlich schon zur laufenden Saison eingeführt werden sollte, wegen der Coronakrise aber um ein Jahr verschoben wurde.

Hamilton "überlebte" schon einmal einen größeren Regelumsturz an der Spitze der Branche, 2017 war das. Anschließend war er dominanter denn je. Dies ein weiteres Mal zu schaffen, würde Hamiltons Vermächtnis noch größer erscheinen lassen als es ohnehin schon ist.

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Social-Media-Boykott am Wochenende

So kann er am Samstag auf der Algarve-Achterbahn von Portimao seine 100. Pole Position feiern. Eine irre Zahl, die allerdings im Vorfeld kein großes Thema war - so normal sind Hamilton-Meilensteine mittlerweile geworden.

Eher wurde über eine mögliche Teilnahme des ersten und bislang einzigen schwarzen Formel-1-Fahrers an einem konzertierten Social-Media-Boykott im Kampf gegen Rassismus, Hass und Hetze im Internet gesprochen. Und Influencer und Gleichstellungsaktivist Hamilton macht natürlich mit - von Freitag bis Montagabend müssen seine mehr als 33 Millionen Follower bei Instagram, Twitter und Co. auf Beiträge ihres Idols verzichten.

Für die Konkurrenz wäre eine abermalige Vertragsverlängerung eine schlechte Nachricht. Zwar gab Hamiltons Teamkollege Valtteri Bottas mit seinen bislang gezeigten Leistungen keine Bewerbung für eine Weiterbeschäftigung ab, doch so mancher Pilot hatte für 2022 auf Hamiltons Cockpit und die Rolle als Mercedes-Anführer geschielt. Nicht zuletzt Max Verstappen.

RTL/SID