Eindringlicher Appell zur Krebsvorsorge
"Männer, lasst die Hosen runter!" - Formel-1-Kommentator Heiko Wasser zieht bei VOX blank

Seit mehr als 30 Jahren kommentiert Heiko Wasser die Formel 1 bei RTL. Nur ein einziges Mal saß „die deutsche Stimme der F1“ nicht für uns am Mikro. Der Grund: Die Schock-Diagnose Krebs – die Wasser jetzt auch zur VOX-Sendung „Showtime of my Life – Stars gegen Krebs“ (Dienstag, 20.15 Uhr bei Vox und auf RTL+) geführt hat. Der 64-Jährige appelliert an alle Männer: Geht zur Vorsorge!
Schockdiagnose Krebs - Heiko Wasser hat sie erlebt
So ganz kann Heiko Wasser dann doch nicht ohne Formel-1-Analogie. „Vorsorge ist nur ein kurzer Boxenstopp, Krebs kann das Rennen Leben ganz schnell beenden“, sinniert unser F1-Kommentator zwischen Radio-Interview und Zahnarzt-Termin am Telefon – weiß aber, wovon er spricht.
Ende Oktober 1998. Eigentlich soll es für Wasser nach Japan gehen, wo das große Finale der F1-Saison in Suzuka ansteht. Mika Häkkinen vs. Michael Schumacher – das Duell der Rennsport-Legenden hält Deutschland seit Monaten in Atem.
Am Morgen des geplanten Abflugs aber merkt Wasser, „dass irgendwas mit meinem Hoden nicht in Ordnung ist, es hat sich komisch angefühlt.“ Also bestellt der damals 41-Jährige ein „frühes Taxi“, fährt zu seinem Urologen.

Sofort-OP statt F1-Finale in Suzuka
„Ich wollte eigentlich nur, dass der da kurz drauf schaut und sagt: ‘Alles okay, Sie können fliegen.’ Man denkt ja doch, dass man sich vielleicht nur gestoßen hat oder irgendwie blöd gesessen ist“, erinnert sich Wasser.
Es kommt ganz anders. Statt Grünem Licht fürs Saisonfinale erhält der RTL-Reporter die niederschmetternde Diagnose Hodenkrebs. „Mein Arzt hat gleich gesagt: ‘Bitte, bitte, sofort ins Krankenhaus!’“, erzählt Wasser. Drei Stunden später sei er auf dem OP-Tisch gelegen.
„Ich hatte Gott sei Dank gar keine Zeit, Angst zu kriegen“, sagt der Dortmunder heute über den einschneidenden Tag in seinem Leben. Er habe wahnsinniges Glück gehabt, dass ihn sein Arzt direkt ins Krankenhaus kommandierte. „Der Bild-Zeitung haben wir erzählt, ich hätte was mit dem Rücken, damit keiner wusste, wie ernst das war“, blickt er heute mit einem Schmunzeln zurück.
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"Das Emotionalste, was ich in meinem Fernseh-Leben gemacht habe"
Für Heiko Wasser ist die Teilnahme an der VOX-Sendung „Showtime of my Life – Stars gegen Krebs“ angesichts seiner Vorgeschichte „total emotional“ und eine absolute Herzensangelegenheit. Trotz seiner 30 Jahre Formel 1, trotz all der Rennen, der unvergesslichen Schumi-Geschichten und, und, und. „Das ist das Sinnvollste, was ich in meinem Fernseh-Leben gemacht habe“, sagt er.
Die Botschaft von Wasser und anderem Promis wie Schlager-Legende Mickie Krause, Schauspieler Jan Sosniok, Moderator Oli Petszokat, die ehemaligen Profi-Handballer Pascal Hens und Michael Roth, Ex Profi-Fußballer Benjamin Köhler sowie "Prince Charming" Kim Tränka ist klar: Hosen runter Männer, geht zur Krebsvorsorge!
Dafür ziehen die Stars sogar blank und zeigen ihre ‘Astralkörper’ - der TV-Zuschauer bekommt also auf jeden Fall was zu sehen. Guido Maria Kretschmer moderiert die Show, die "Let's Dance"-Stars Motsi Mabuse und Joachim Llambi bereiten Wasser, Krause und Co. in intensiven Trainingseinheiten auf ihre spektakuläre Mission vor.
Rechtzeitig zur Vorsorge rettet Leben
„Jeden Tag bekommen circa 200 Männer in Deutschland die Diagnose Hoden- oder Prostatakrebs. Rechtzeitig erkannt, sind beide heilbar. Also Männer, ab zum Arzt und Hosen runter“, appelliert Wasser an die Herren der Schöpfung – gerade auch an die Jungen. „Auch im Alter zwischen 18 und 25 kann man ganz schnell mal einen Hodenkrebs bekommen“, warnt er.
So etwas wie einen „Männerarzt“ gebe es ja leider nicht, sagt Wasser. „Als Kinder gehen wir selbstverständlich zum Kinderarzt, die Mädchen gehen später selbstverständlich zum Frauenarzt. Wir Männer gehen oder gingen vielleicht nochmal zur Musterung oder zur Sport-Untersuchung und das war’s.“ Umso wichtiger sei der rechtzeitige Gang zum Urologen zur regelmäßigen Krebsvorsorge.
Heiko Wasser hatte 1998 das richtige Gespür, die Warnsignale seines Körpers nicht zu ignorieren, sondern gleich zum Urologen zu gehen. Und er hatte das Glück, einen Arzt zu haben, der ihn sofort ins Krankenhaus schickte. So lag er nur wenige Tage nach seiner OP am frühen Sonntagmorgen schon wieder auf der Couch. Wie Millionen Deutsche verfolgte Wasser das Formel-1-Saisonfinale in Suzuka bei RTL – und rief im Kölner Sendezentrum an, als seinem Vertreter Rainer Braun nicht zeitig auffiel, dass Michael Schumacher beim Startprozedere seinen Ferrari-Motor abgewürgt hatte. (mar)