Red Bull Pole-Favorit beim Heimspiel

Verstappen watscht die Spielberg-Konkurrenz ab

 Formula 1 2022: Austrian GP RED BULL RING, AUSTRIA - JULY 08: Max Verstappen, Red Bull Racing RB18 during the Austrian GP at Red Bull Ring on Friday July 08, 2022 in Spielberg, Austria. Photo by Glenn Dunbar / LAT Images Images PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY GP2211_123141177A5157
Max Verstappen war im 1. Training obenauf
Imago Sportfotodienst

Vollgas in der Steiermark. Abtasten? Na, des gibt’s heut net. Das 1. Training zum Österreich-GP ist wegen des anstehenden Sprint-Wochenendes gleich auch die Quali-Generalprobe. Max Verstappen holte in 1:06,302 Minuten die Bestzeit und geht als Favorit in den Pole-Showdown vor der Alpenkulisse. Der Trainingsauftakt war gleich zwei Mal unterbrochen.

Verstappen rast an Steiermark-Spitze

Der Red-Bull-Pilot fuhr auf der 4,318 Kilometer langen Alpen-Achterbahn in Spielberg die schnellste Zeit vor Charles Leclerc (Ferrari/+0,255 Sekunden) und George Russell (Mercedes/+0,4). Verstappen-Wingman Sergio Perez wurde 4. (+0,537).

Spielberg bleibt Bullen-Land

Bislang war Spielberg vor allem Verstappen-Land, Red-Bull-Territorium. Ganz in der Hand der Bullen. Im Vorjahr feierte der Weltmeister in Spielberg einen Doppelsieg beim Österreich- und Steiermark-GP. Auch in diesem Jahr startet er mit einer Bestzeit in das Wochenende des Heimspiels für sein Team und hat beste Karten, seine WM-Führung auszubauen. Und nach der bitteren Pille am vergangenen Wochenende in Großbritannien ist die Gier nach Erfolg bei Red Bull besonders hoch.

Auf Medium-Walzen (C4) bretterte der Niederländer von Beginn an vorne weg. Der 24-Jährige ließ die Ferrari-Konkurrenz und Altmeister Fernando Alonso (Alpine) deutlich hinter sich.

Auch der Rest des Feldes versuchte möglichst fix, ein gutes Setup zu finden. Das ist umso wichtiger an diesem Freitag. Denn heute ist schon Quali-Tag: Ab 17 Uhr fahren die Piloten die Startaufstellung für das Sprint-Rennen am Samstag aus.

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Die Ergebnisse des 1. Trainings

Norris bleibt stehen

Als die Piloten dann zur Hälfte der Session auf Soft-Pneus und Quali-Simulationen umstellten, winkte kurz Ferrari in Person von Leclerc von der Spitze. Allein: Der Konter auf Soft-Gummis von Verstappen ließ nicht lange auf sich warten. Der Weltmeister war dreieinhalb Zehntel schneller als sein WM-Rivale.

Den ersten Aufreger des Mittags lieferte Lando Norris. Der junge Brite musste seinen McLaren nach 20 Minuten im Notausgang abstellen. Unter seinem Sitz komme Rauch heraus, meldete er. Die Folge: Rote Flaggen und Session-Unterbrechung für einige Minuten. Wichtige Trainingszeit, die allen Piloten flöten ging.

Vettel summt mit Bienen-Helm auf Rang 13

So auch den deutschen Vertretern in der Formel 1. Sebastian Vettel brummte mit neuem Bienen-Helm (macht damit auf das Bienen-Sterben aufmerksam) im Aston Martin auf Position 13 (+1,1).

Mick Schumachers Trendkurve zeigte nach dem erfüllten Punkte-Traum in Silverstone weiter leicht nach oben. Der Haas-Fahrer beendete die erste Session auf Platz 9, Teamkollege Kevin Magnussen (6.) war aber drei Zehntel schneller.

Auch Mercedes befindet sich offenbar im Aufwind. Die Silberpfeile taten sich am Red Bull Ring nur anfangs schwer. George Russell fuhr auf Soft-Reifen noch in die Top 3, Lewis Hamilton wurde mit sechs Zehntel Rückstand noch 5.

Zhou nach Horror-Crash in Österreich dabei

20 Minuten vor Schluss bremste erneut eine Rote Flagge die Fahrer ein: Gummiteile, die an den Kerbs eingelassen waren, lagen plötzlich auf der Strecke. Wieder Unterbrechung des Trainings.

Eine Rote Flagge hatte am Sonntag auch Guanyu Zhou (Alfa Romeo) ausgelöst. Der Chinese ist nach seinem Horror-Crash in Silverstone bei dem ihm das Halo-System das Leben gerettet hatte, wohlauf und in Österreich am Start (18./+1,5). Auch Williams-Pilot Alex Albon, der nach dem Start-Crash zum Routinecheckup in Krankenhaus geflogen wurde, ging ohne weitere Probleme an den Start (15./+1,2)

Nach dem Upgrade-Festival in Silverstone geht es in der Steiermark beschaulicher zu. Die Teams haben deutlich weniger Updates dabei, Red Bull hat beispielsweise nur etwas am Unterboden angepasst.

Ehe zwischen Porsche und Red Bull wohl im Juli fix

Neu hingegen diese Information, die nach dem Teamchef-Meeting durchsickerte. Offenbar hebt die FIA wegen Inflation, Transportkosten und überhaupt Kostendruck den Budgetdeckel um 3,1 Prozent, also 4 Millionen Euro, an.

Noch nicht spruchreif ist die „Ehe“ zwischen Red Bull und dem deutschen Autobauer Porsche. Zum Heim-GP wäre neben sportlichen Erfolg die Verkündung der Traum-Ehe mit Edelmarke Porsche das i-Tüpfelchen. Doch noch ist der Coup nicht fix, da das neue Motorenreglement für 2026 noch nicht abgesegnet ist. Nach RTL/ntv-Informationen soll der heiß erwartete Deal im Juli verkündet werden – noch vor der Sommerpause der Motorsport-Königklasse. (msc)