Formel 1 in Frankreich
Verstappen dominiert die Quali-Probe, Vettel Letzter

Der erste „Bullen“-Streich an diesem Wochenende! Max Verstappen bringt sich als Favorit auf die Frankreich-Pole in Stellung. Der Red-Bull-Pilot fuhr beim 3. Training in Le Castellet die schnellste Runde vor dem Ferrari-Duo Carlos Sainz (+0,354) und Charles Leclerc (+0,637). Mick Schumacher musste lange warten, bevor er seine erste Runde drehen konnte. Sebastian Vettel wurde Letzter.
Hitze-Stresstest für Fahrer und Wagen
Zweiter Action-Tag in Frankreich – wieder spielten die hohen Temperaturen im Süden des Landes eine entscheidende Rolle. Bei knapp 30 Grad Luft- und über 50 Grad Streckentemperatur wurden die Autos der F1-Profis erneut einem echten Stresstest unterzogen.
Als Top-Favoriten auf die Pole Position kristallisierte sich unter diesen anspruchsvollen Bedingungen das Duo Max Verstappen und Charles Leclerc heraus. WM-Leader Verstappen setzte auf der 5,842 Kilometer langen Strecke in 1:32,272 Minuten der Quali-Probe die Bestzeit.
Verstappen hält Ferrari auf Distanz
Zuvor schon winkte Verstappen lange Zeit mit einer 1:32,808 auf Medium-Pneus von der Spitze. In der Schlussviertelstunde schoss sich dann die Ferrari-Fahrer mit Soft-Reifen auf die Quali ein. Sainz brauchte allerdings einige Runden, bis er die Verstappen-Zeit knackte (1:32,626). Es folgte aber umgehend der Konter des Red-Bull-Piloten, der nochmal dreieinhalb Zehntel schneller war als der Spanier. Der WM-Zweite Leclerc beschwerte sich in der Folge über abbauende Reifen.
Reifenverschleiß ist ein großes Thema an diesem Wochenende. Hersteller Pirelli geht davon aus, dass beim Rennen am Sonntag zwei Stopps nötig sind. Im vergangenen Jahr waren die meisten auf eine Einstopp-Strategie gegangen.
Sainz muss von hinten starten
Wie schon am Freitag angedeutet, hat sich die Scuderia für einen Wechsel des kompletten Antriebes am Wagen von Sainz entschieden. Heißt: Für den Spanier geht es in der Startaufstellung ganz nach hinten. Ob er vom letzten Platz startet oder vom vorletzten, das entscheidet sich im Qualifying. Denn auch Kevin Magnussen (Haas) bekommt einen Motor-Tausch, auch er kassiert die Grid-Strafe.
Dritte Kraft war wieder einmal Mercedes. Allerdings zeigt sich, dass die Upgrades noch nicht ganz so spektakulär wirken, wie erwartet. Das Team bestätigte, dass beim W13 von Hamilton für den Samstag nochmal das Setup angepasst wurde. Der Rekordweltmeister fuhr mit einer anderen Heckflügel-Konfiguration als sein Teamkollege George Russell. Hamilton beendete das 3. Training auf P4 (+0,9), Russell wurde Sechster. (+1,1).
Noch gar nicht in Tritt kommt bisher Sergio Perez. Das RB-Sorgenkind hinkt weiter der Nummer eins des Teams hinterher. Schon auf den ersten Runden auf Medium-Walzen fehlten acht Zehntel auf den Stallrivalen. Danach konnte er den Abstand auf fünf Zehntel drücken. Doch: Der Mexikaner kommt bisher überhaupt nicht mit dem RB18 in Frankreich zurecht und ist deutlich langsamer als Weltmeister Verstappen. Er wurde Fünfter mit über eine Sekunde Abstand.
Keine gute Session für Schumacher und Vettel
Nach ernüchternden Auftritten am Freitag ging es auch am Tag darauf mit Problemen bei Mick Schumacher los. Der 23-Jährige fuhr erst nach 20 Minuten auf die Strecke. Den Grund dafür ließ Haas offen. Die Pause wirkte allerdings nicht ganz freiwillig. Schumacher belegte den 19. Rang (+1,9) und bildete mit Vettel das deutsche Schluss-Duo.
Vettel droht wieder ein frühes Aus im Qualifying. Der viermalige Weltmeister gurkte in seinem Aston Martin erneut hinterher, kämpfte offenbar mit Problemen. 2,2 Sekunden fehlten ihm auf die Spitze. Als einziger Pilot setzte er keine Zeit auf der schnellen Soft-Mischung – letzter Rang.
Am Freitag hatte Ferrari den Ton angegeben: Erst fuhr Leclerc, dann Sainz die Bestzeit. In Sachen Longruns aber war Red Bull einen Ticken schneller – wichtig für die Performance am Rennsonntag.
Eine wichtige Rolle kann auch das Wetter spielen – womöglich schon beim Qualifying (16 Uhr). Es gibt eine geringe Gefahr von Gewittern. Das würde das Reifenmanagement nochmal auf ein anderes Level hieven. (msc)