Spanier in Australien bärenstark

F1-Herzschmerz: Furioser Alonso wird "ausgeschaltet"

 AUSTRALIAN F1 GRAND PRIX, Fernando Alonso of Alpine during the Formula 1 Australian Grand Prix 2022 at the Albert Park Grand Prix Circuit in Melbourne, Thursday, April 7, 2022.  ACHTUNG: NUR REDAKTIONELLE NUTZUNG, KEINE ARCHIVIERUNG UND KEINE BUCHNUTZUNG MELBOURNE VIC AUSTRALIA PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY Copyright: xJOELxCARRETTx 20220407001644521171
Fernando Alonso erlebte im Qualifying zum Australien-GP eine herbe Enttäuschung
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von Martin Armbruster

Im RTL/Interview vor Saisonstart hatte Fernando Alonso angekündigt, gerne bei Alpine verlängern und auch 2023 in der Formel 1 fahren zu wollen. Beim Großen Preis von Australien zeigt der Spanier, warum man sich das als F1-Fan nur wünschen kann. Im Melbourne-Qualifying zieht Alonso eine große Show ab – bis ihn ein plötzliches Problem aus der Zeitenjagd haut.

Video: Alonso will auch 2023 Formel 1 fahren

Dem wilden Ritt folgt die Enttäuschung

Pink ist in der Formel 1 eine gute Farbe. Wenn es auf dem Monitor pink blinkt, heißt das: Bestzeit. Bei Fernando Alonso blinkte es pink, in der entscheidenden dritten Runde des Qualifyings zum Australien-GP. Im Mittelteil der Strecke hatte der zweimalige F1-Champion eine Bombenzeit auf den Asphalt im Albert Park geknallt. Schneller als Ferrari-Star Charles Leclerc, schneller als Weltmeister Max Verstappen. Ein pinker Sektor, wie es so schön heißt.

Dem furiosen Ritt folgte der Herzschmerz. Vor Kurve 11 ereilte Alonso ein Hydraulik-Problem, die Schaltung funktionierte plötzlich nicht mehr richtig. Statt möglicherweise in die zweite Reihe zu rasen, schlitterte der Spanier ins Kiesbett, wo er den A522 nicht mehr einfangen konnte. Endstadion Reifenstapel. Nur Startplatz 10.

„Ich konnte die Gänge nicht wechseln“, funkte der 40-Jährige entgeistert durch. Stieg aus seinem demolierten Auto, zuckte mit den Schultern. Die Formel 1 – sie kann so grausam sein. Das französische Werksteam ließ später mitteilen, man untersuche das „Issue“, das Alonsos Crash verursacht habe.

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Alonso verblüfft sogar Red Bull

Schon das gesamte Wochenende hatte Alonso in Melbourne mit schnellen, konstanten Runden überzeugt. Schaffte es als einer der wenigen, mit den abbauenden weichen Reifen mehrere schnelle Zeiten hinzulegen.

„Alonso“, antwortete Red-Bull-Berater Helmut Marko bei Sky auf die Frage, wer die größte Überraschung Down Under sei. Man habe gedacht, die schnellen Trainings-Zeiten des Asturiers seien ein Bluff mit wenig Sprit im Tank gewesen. Von wegen!

Altmeister wird angreifen

Als im Qualifying alle Fahrer ihre Karten auf den Tisch legten, widerlegte Alonso die Bluff-These des Doktors und dessen „Bullen“ eindrucksvoll. Der F1-Oldie mischte voll mit. Die zweite Reihe wäre drin, Platz 5 wohl nur Formsache gewesen.

Form ist aber ein gutes Stichwort: In dieser Form ist Fernando Alonso auch von Position 10 einiges zuzutrauen, wenn am Sonntag in Melbourne die Ampel ausgeht (7 Uhr LIVE im RTL-Ticker). Der Alterspräsident der Formel 1 weiß, wie präzises, wohl kalkuliertes Überholen geht. Auf einer Strecke wie dem Albert Park ein ziemlich wertvolles Hab.