Alpine-Fahrer findet kaum Worte
Alonso Down Under ganz unten: "Schwer zu akzeptieren"

Manchmal läuft in der Formel 1 einfach alles gegen einen. Obwohl Fernando Alonso beim Australien-GP in Melbourne in seinem Alpine-Boliden brilliert, verlässt er den fünften Kontinent mit leeren Taschen. Für den Spanier nur „schwer zu akzeptieren“ – diese Aussie-Verdauung wird dauern.
Am Samstag fing die Grütze an zu quirlen
Platz 17. Letzter. Keine Punkte. Fernando Alonso rang nach dem Australien-GP um Worte. "Um ehrlich zu sein: Ich bin sprachlos“, sagte der 40-Jährige bei der obligatorischen Medienrunde im Fahrerlager von Melbourne. Wie um alles in der Welt er dieses Wochenende nur so abschließen konnte – Alonso wird es wohl nie verstehen.
Denn: Der Alpine war im Albert Park eine Wucht. Eine, die Alonso mit all seiner Klasse auf den Asphalt brachte. Am Freitag begann er stark, am Samstag wurde er noch stärker, im Qualifying roch es schon nach einem fetten Olé. Dann aber kam alles anders. Ein plötzliches Hydraulik-Problem schaltete den furiosen Alonso im wahrsten Sinne des Wortes aus. Der F1-Oldie konnte die Gänge nicht mehr richtig einlegen und rauschte ins Kiesbett. Statt Startplatz 4 oder 5 nur Position 10.
TV-Tipp: Diese 4 Formel-1-Rennen zeigt RTL 2022 LIVE im Free-TV
"Hätte heute leicht ein Podium geben können"
Und auch am Sonntag war Fortuna Alonso nicht gewogen. Auf harten Reifen gestartet, zeigte er zwar erneut eine sehr solide Pace. Die Safety-Car-Phasen aber machten der Alpine-Strategie – mit harten Schluffen einen langen ersten Stint fahren – einen Strich durch die Rechnung.
Nach seinem Wechsel auf Medium in Runde 40 ging bei Alonso nada. Gegen Rennende brachen die mittelharten Pneus dramatisch ein, der Alpine-Mann wurde durchgereicht. Dem technischen Defekt von Dschidda, der ihn Rang 6 gekostet hatte, folgte die nächste Nullnummer.
Enttäuscht rechnete Alonso vor, was in Melbourne möglich gewesen wäre. Vor der Safety-Car-Phase habe es „nach P6 oder 7“ ausgesehen, resümierte der zweimalige Weltmeister. „Wenn wir dann noch den Samstag in Betracht ziehen, hätte es heute leicht ein Podium geben können, wo Max ausgefallen ist."
Video: Alonso will auch 2023 Formel 1 fahren
Alpine war "viel schneller als Mercedes"
Statt des Altmeisters kletterte Down Under Silberpfeil-Youngster George Russell, die Startnummer 63, in seinem 63. GP zum ersten Mal für Mercedes hinauf aufs Stockerl. Mit dem Supertalent hätte Alonso gerne um das Privileg der Champagnerdusche gekämpft.
"Ihn hätten wir für P3 hinter uns lassen können. Ich denke, wir waren ziemlich schnell, viel schneller als Mercedes auf dieser Strecke. Wir haben aber leider eine Chance verloren“, sagte Alonso – und richtete den Blick trotzig nach vorne: "Es ist schwierig zu akzeptieren, dass im Moment alles schief läuft. Es sind aber bisher nur drei Rennen gefahren, es kommen noch 20. Wir kompensieren das früher oder später sicherlich mit Glück an anderer Stelle."
Vielleicht ja schon im Imola in zwei Wochen: Den Grand Prix der Emilia Romagna gibt’s am Sonntag, den 24. April, endlich wieder bei RTL – LIVE im Free-TV!