Trainingsauftakt in Texas
Sainz hält Verstappen auf Distanz, Giovinazzi crasht den Haas

Eingroven für das Formel-1-Spektakel in Texas: Ferrari-Pilot Carlos Sainz hat im 1. Training zum Großen Preis der USA die Bestzeit hingelegt. Der Spanier fuhr vor Max Verstappen (Red Bull/+0,2) und Lewis Hamilton (Mercedes/+0,4) die schnellste Runde auf dem Circuit of the Americas in Austin.
Fünf Gastfahrer in Austin im Einsatz
Nach nicht einmal acht Minuten gab‘s die erste Schrecksekunde: Ein Haas in der Bande. Fans von Mick Schumacher durften aber rasch aufatmen. Nicht Schumi jr., sondern Freitagsfahrer Antonio Giovinazzi hatte den Haas-Renner unsanft in die Bande pilotiert. Nach einigen Rangierversuchen setzte der Italiener, der für Kevin Magnussen im 1. Training ran durfte, seine Fahrt fort und bog zunächst in die Garage des amerikanischen Rennstalls ab. Dort wurde vor allem der lädierte Frontflügel geflickt. Die Session war für den 28-Jährigen nach nur vier Runden aber schon wieder vorbei. Die Kupplung sei überhitzt, meldete das Team, ein Getriebewechsel könnte die Folge sein.
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Giovinazzi war einer von fünf Gastpiloten in einem F1-Stammcockpit. Neben dem Haas-Mann durften auch Alex Palou (McLaren), Theo Pouchaire (Alfa Romeo) Robert Shwartzman (Ferrari) und Logan Sargeant (Williams) im 1. Training ran. Vor allem Letzterer dürfte sich von diesem Gastspiel viel ausrechnen, fährt er doch um das noch freie Williams-Cockpit für 2023. Der Amerikaner beendete seine FP1-Session auf Rang 19 (+3,4). Für die Testfahrer standen aber schnelle Runden nicht ganz oben auf der Prioritätenliste.
Mick Schumacher unter Druck
Das zweite noch freie Cockpit im kommenden Jahr gehört Haas. Noch immer ist nicht klar, ob der Rennstall auch 2023 auf Mick Schumacher setzt. Teambesitzer Gene Haas und Teamchef Günther Steiner haben die Zukunft von Schumi jr bei Haas an Punkte in den letzten vier Rennen des Jahres geknüpft. Keine einfache Aufgabe und ordentlich Druck für den 23-Jährigen. Im 1. Training beim Heimrennen blieb der Deutsche tadellos, ohne zu glänzen, er wurde 15. (+2,065).
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Im Feld wurde vor allem zu Beginn der einstündigen Session viel getestet, am Wagen von Lewis Hamilton war beispielsweise ein Messgitter zu sehen, Flow-Viz-Farbe hingegen bei Ferrari-Youngster Shwartzman. An der Spitze der Zeitentabelle setzte sich früh Weltmeister Max Verstappen ab.
Stroll überrascht
Für den Niederländer geht es in den verbleibenden vier Rennen noch um einen Rekord. Der 25-Jährige hat bisher zwölf Rennen gewonnen und kann damit noch die Bestmarke von Sebastian Vettel und Michael Schumacher (je 13 Rennsiege in einer Saison) knacken.
Während im Laufe des Trainings Carlos Sainz, Lewis Hamilton und Lance Stroll die Zeit des Weltmeisters unterboten, stand Verstappen länger in der Garage, die Mechaniker bildeten einen Schutzwall um den Wagen. Gut acht Minuten vor Ende des Trainings fuhr er vor den Augen von Star-Schauspieler Brad Pitt mit frischen Soft-Reifen auf den Kurs, für den ersten Platz reichte es nicht mehr. Auf Spitzenmann Sainz fehlten über zwei Zehntel.
Während Stroll einen überraschend guten Rang vier für Aston Martin eintütete, landete Bäume-Pflanzer Sebastian Vettel auf einem soliden P10 (+1,1).
Erste Entscheidungen hinsichtlich des Rennens am Sonntag gab es auch schon: Sergio Perez (Red Bull) und Guanyu Zhou (Alfa Romeo) haben einen neuen Motor verbaut bekommen, das heißt für die beiden geht es in der Startaufstellung um fünf Plätze zurück. (msc)