Schumacher fliegt auf Weg in die Box ab

Steiner nach Mick-Crash stinksauer: "Halbe Million Euro Schrott"

 F1 Austrian Grand Prix Team Principals press conference, PK, Pressekonferenz Ferrari team principal Mattia Binotto and Haas team principal Guenther Steiner during a press conference ahead of the Formula 1 Austrian Grand Prix at Red Bull Ring in Spielberg, Austria on July 9, 2022. Spielberg Austria PUBLICATIONxNOTxINxFRA Copyright: xJakubxPorzyckix originalFilename:porzycki-f1austri220709_npIgU.jpg
Günther Steiner ist nach Mick Schumachers Crash richtig sickig
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Der heftige Unfall von Formel-1-Pilot Mick Schumacher beim 1. Freien Training zum Großen Preis von Japan treibt Haas-Teamchef Günther Steiner zur Weißglut. Der Südtiroler macht aus seinem Frust keinen Hehl – und rechnet Schumacher einmal mehr die Folgen vor.

Chassis gebrochen

"Wieder eine halbe Million Euro Schrott! In der letzten Runde zurück an die Box darf das einfach nicht passieren", ärgerte sich Steiner über Schumachers unnötigen Crash während seiner In-Lap.

Es sei nun schon vielleicht das dritte Mal, dass Haas nach einem Unfall von Mick Schumacher das Chassis ersetzen müsse: "Ich sage 'vielleicht', weil wir das Chassis erst röntgen müssen, um zu sehen, ob es gebrochen ist. Aber es ist ziemlich frustrierend", ließ der Teamchef seinen Gefühlen im Gespräch mit "F1TV" freien Lauf.

Mittlerweile bestätigte das Team, dass das Chassis tatsächlich gebrochen ist.

"Und dann crasht er das Auto auf dem Weg in die Box"

Ob das Chassis nun gebrochen ist oder nicht, spielt am Ende für den zusätzlichen Aufwand der Mechaniker keine Rolle. Austauschen müssen hätte man es so oder so, erklärte der Südtiroler, denn: "Damit darf man kein Risiko eingehen."

Es sei besser, zu 100 Prozent auf Nummer sicher zu gehen, damit der Wagen am Samstag zum dritten Training und dem Qualifying in gutem Zustand ist. "Also müssen wir das Chassis, die komplette Front, den Frontflügel und die Nase wechseln", rechnete Steiner vor.

Der Abflug von Schumacher sei besonders frustrierend, weil der Deutsche eigentlich nur auf der Strecke war, um einen Start zu üben, um Daten für den Rennstart am Sonntag zu sammeln, betonte Steiner. "Und dann crasht er das Auto auf dem Weg in die Box. Die ganze Front ist zerstört", sagte der Haas-Teamchef. Es ist nicht das erste Mal, dass Steiner seinen Fahrer öffentlichkeitswirksam anzählt: Schon nach Schumachers Unfällen in Saudi-Arabien und Monaco hatte der 64-Jährige die Unfallfolgen hervorgehoben – und zwar in Dollars.

Micks Onkel Ralf Schumacher nahm seinen Neffen nach dem Unfall hingegen in Schutz. Aufgrund des Aquaplanings habe er schlicht "keine Chance" gehabt, sagte der ehemalige Formel-1-Fahrer bei "Sky". Eine Meinung, die Günther Steiner am Freitag ganz und gar nicht teilte.

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Mick bleibt gelassen

„Es hat mehr geregnet in diesem einen Stück. Ich habe diese Pfütze nicht gesehen“, erläuterte Mick Schumacher selbst die Szene, die ihm den Freitag versaute: „Wie auf der normalen Autobahn gibt es dann diesen Aquaplaning-Moment, da macht man einfach nichts und ist eigentlich nur noch Passagier.“ Den Fehler gestand er selbst schnell ein: „Ich habe das Auto nicht ganz da platziert, wo es hätte sein sollen. Solche Sachen passieren.“

Dass der Bock Einfluss hat auf die laufenden Gespräche über seine Zukunft beim US-Team, glaubt Schumi jr. nicht. „Ich würde mich wundern, wenn das ein Kriterium für die Vertragsverlängerung wäre. Ich meine, die Leistung ist da“, sagte er. Auch mehr Druck spüre er nach seinem unsanften Abflug nicht. „Druck ist etwas, mit dem ich schon lange klarkommen muss, wahrscheinlich mein ganzes Leben. Mich stört das nicht und ich möchte immer mein Bestes geben“, sagte Schumacher. (sport.de/mar/dpa)