Macht der Spanier bei Alpine weiter?

Formel-1-Gerüchteküche brodelt: Alonso steckt im Vettel-Dilemma

 FORMULA 1 - GP of Austria 2022 SPIELBERG,AUSTRIA,09.JUL.22 - MOTORSPORTS, FORMULA 1 - Grand Prix of Austria, Red Bull Ring, practice. Image shows Fernando Alonso ESP/ Alpine. PUBLICATIONxNOTxINxAUTxSUIxSWE GEPAxpictures/xWolfgangxJannach
Bleibt Fernando Alonso bei Alpine?
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Fernando Alonso hat sich in der "Silly Season" der Formel 1 selbst zum Gesprächsthema gemacht. Die Gerüchte über seinen möglichen Alpine-Abschied zum Saisonende hat der Spanier selbst befeuert. Gleichzeitig nahm er seinen aktuellen Arbeitgeber für 2023 aber schon in die Pflicht.

„Es gibt nie eine Garantie, dass man bleibt"

Um Siege in der Formel 1, davon ist Fernando Alonso überzeugt, wird der Altmeister mit seinem Alpine in der laufenden Saison nicht kämpfen können. Er glaube nicht, dass der aktuelle Status bald besser werde, sagte der Spanier im Rahmen einer Medienrunde vor dem Großen Preis von Frankreich am Wochenende.

Er schaue daher bereits auf 2023: "Dann sollten wir ein besseres Auto haben." Nur: Ob Alonso dann überhaupt noch Teil des französischen Teams sein wird, steht noch gar nicht fest. Der Vertrag des zweifachen Weltmeisters läuft Ende 2022 aus. Gespräche zwischen den Parteien sind zwar für August angesetzt, ihr Ausgang ist allerdings noch offen.

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„Es gibt nie eine Garantie, dass man bleibt", befeuerte Alonso selbst die Gerüchte über seinen möglichen Abschied. "Wir müssen uns auf etwas einigen", sagte der 40-Jährige, der sich in der Sommerpause mit den Teamverantwortlichen zusammensetzen und von ihnen hören will, "was die Erwartungen sind" und "wie der nächste Schritt in dem Projekt" aussieht.

In der Zwickmühle zwischen Glück und Anspruch

Aussagen, die nur wenig Interpretationsspielraum zulassen. Für den Spanier scheint klar: Entweder bietet ihm Alpine eine Perspektive, an deren Spitze endlich wieder Siege und Podestplätze stehen. Oder aber er sieht sich nach einer neuen Herausforderung bei einem anderen Team um.

Alonso steckt dabei in einer ähnlichen Zwickmühle wie Sebastian Vettel. Auch der Deutsche hat die finale Phase seiner Karriere längst erreicht und keine Lust mehr, im Mittelfeld der Formel 1 seine Runden zu drehen. Auch er will vorne mitfahren. Doch auch der Heppenheimer steht bei einem Team unter Vertrag, das genau das nicht kann.

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Sowohl Vettel als auch Alonso fühlen sich bei Aston Martin und Alpine laut eigener Aussage wohl. Der Spanier betonte gar, er fühle sich bei den Franzosen "zuhause". Eine Garantie für eine weitere Zusammenarbeit sei dies aber nicht, bemerkte der 40-Jährige in einem Nebensatz.

Das Dilemma ist für Alonso wie für Vettel das gleiche: Beide wollen in einem konkurrenzfähigen Wagen sitzen. Doch diese Cockpits sind in der Formel 1 rar. Stand heute kämpfen lediglich Red Bull und Ferrari um Siege, bald vielleicht auch noch Mercedes. Freie Plätze dort? Fehlanzeige.

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McLaren als einziger Ausweg?

ARCHIV - 27.05.2022, Monaco: Motorsport: Formel-1-Weltmeisterschaft, Grand Prix von Monaco. Der deutsche Aston-Martin-Pilot Sebastian Vettel während einer Pressekonferenz vor dem freien Training. Vettels Formel-1-Teamchef hat Gerüchte über eine mögliche Verpflichtung von Mick Schumacher gekontert. (zu dpa «Vettel-Teamchef will «mit Sebastian weitermachen») Foto: Daniel Cole/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Auch Sebastian Vettel weiß noch nicht, wie es für ihn in der Formel 1 weitergeht.
LB cul wst hc, dpa, Daniel Cole

Hinter den "drei Großen" klafft trotz neuer Regularien nach wie vor eine große Lücke, die auch mit Blick auf 2023 am ehesten noch von McLaren verkleinert werden kann - und immerhin könnte genau dort im nächsten Jahr ein Platz frei werden.

Beim britischen Traditionsrennstall sitzt Daniel Ricciardo nach seinen schwachen Leistungen auf dem Schleudersitz. Der Australier erklärte vor wenigen Tagen zwar, er habe keine Absicht, das Team vor dem Ende seines Vertrags zu verlassen. Und auch Teamchef Zak Brown sagte im "RTL/ntv"-Interview, Ricciardo werde "absolut" auch im kommenden Jahr im McLaren sitzen. Doch wer das Business kennt, weiß, wie schnell sich die Dinge ändern können. Vor allem dann, wenn kein Fortschritt zu erkennen ist.

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Fernando Alonso und auch Sebastian Vettel werden die Entwicklungen bei McLaren ganz sicher im Auge behalten. Für die beiden Routiniers könnte ein Wechsel zu den Briten die letzte Chance sein, noch mal ein Cockpit zu ergattern, in dem sich zumindest um Podestplätze fahren lässt. Sollte dieser Weg versperrt sein, könnte die Formel 1 schon bald zwei ihrer großen Aushängeschilder verlieren. (tno/sport.de)