Lewis-Monsterrunde düpiert Verstappen
Flutlicht-Pole für Hamilton: Mercedes dominiert in Katar - Red Bull mit zwei Gesichtern

Lewis Hamilton rasselt auf der Zielgeraden des WM-Kampfs weiter mit den Säbeln. Mit einer Zeit von 1.20,827 Minuten prügelte der Mercedes-Pilot im Flutlicht-Qualifying von Katar die Bestzeit in den sandigen Asphalt und behauptete sich mit fast fünf Zehnteln Vorsprung vor dem WM-führenden Max Verstappen. Von Platz drei geht Hamiltons Stallgefährte Valtteri Bottas ins Rennen auf dem Losail International Circuit (Sonntag 15 Uhr hier im Live-Ticker). Überraschend gut präsentierte sich Sebastian Vettel – während Red Bull rätselt.
Gaslys Reifen fährt auch Verstappen in die Parade
In der entscheidenden Quali-Runde packte Hamilton den Hammer aus und drückte seine bisherige Bestzeit noch einmal um vier Zehntel runter. Am Ende war der WM-Verfolger von Verstappen fast eine halbe Sekunde schneller als der Holländer, der Hamiltons Monsterrunde getrost unter „Schlag ins Gesicht“ einordnen darf, wenngleich er seine letzte schnelle Runde nicht beenden konnte. Pierre Gaslys zerrhackstückelte mit einem defekten Frontflügel den rechten Vorderreifen seines AlphaTauri, was dem Rest vom Schützenfest in die Parade fuhr.
Perez-Enttäuschung: Verstappen-Diener raus in Q2
Doch auch zuvor hatte es für Red Bull schon mächtig Ärger gegeben. Nämlich bei Sergio Perez. Auf den soften Gummis schaffte der vielumjubelte Mexikaner nicht den Sprung in Q3 und wurde nur Elfter – ohne Möglichkeit, Stall-König Verstappen Unterstützung zu bieten. Ein strategischer Rückschlag für die Bullen, die schon seit Ankunft in Katar mit Problemchen zu kämpfen haben. In der dritten Session gab es erneut Heckmeck wegen Verstappens Heck. „Das ist sehr frustrierend. Wir hätten ihn in den Top 10 gebraucht. Unglücklicherweise ist Max jetzt alleine da vorne“, sagte RB-Teamchef Christian Horner bei Sky.
Apropos Top Ten: Dorthin zauberte sich Sebastian Vettel, der auch heute wieder ein gutes Gefühl für seinen Aston Martin zu haben schien. Q2 schloss der viermalige Weltmeister auf Platz acht ab und qualifizierte sich überraschend souverän für den dritten Quali-Abschnitt. Am Ende landete er auf Rang zehn. „Leider musste auch ich meine letzte Runde abbrechen. Aber ich weiß nicht, ob es zu Platz neun gereicht hätte“, so Vettel.
Schumacher wie gehabt besser als Mazepin
Die Wüsten-Oase der Verdammten besiedelten wie gewohnt die beiden Haas. Mit Platz 19 war Mick Schumacher einmal mehr besser als Teamkollege Nikita Mazepin, der mit seinem Dienstwagen im Emirat weiter nicht per du wird. Der Russe hat in Katar so viel zu melden wie ein Menschrechtsaktivist. Im 3. Freien Training versagte sein Bolide komplett, im Qualifying schabte sein linker Frontflügel über den Asphalt und sorgte nur optisch für einen kleinen Funkenflug. (mli)