Rücktritt aus der Formel 1
Aston-Martin-Chef spricht: "Hoffe, Vettel bereut es"
Aston-Martin-Teamchef Mike Krack hat sich deutlich zum Karriere-Ende von Sebastian Vettel geäußert und verraten, wie sehr der viermalige Formel-1-Weltmeister bis zum Schluss im Team involviert und mit dem Herzen dabei war.
In der Schlussphase "Blut geleckt"
Ende 2022 zog Sebastian Vettel einen Schlussstrich unter seine ereignisreiche Karriere. Vier Weltmeister-Titel holte der 35-Jährige in seiner 15-jährigen F1-Laufbahn - alle bei Red Bull (2010 – 2013). Nach seinem Wechsel zu Ferrari im Jahr 2015 holte er zwar noch zwei Vizeweltmeister-Titel, an alte Erfolge konnte er aber weder bei der Scuderia noch in den letzten zwei Jahren bei Aston Martin anknüpfen.
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Das lag bei seiner letzten Station aber vor allem am britischen Rennstall, der Vettel kein konkurrenzfähiges Auto stellte. Der Deutsche selbst zeigte sich dennoch - je weiter es in Richtung Karriere-Ende ging - in Topform, wie sein letzter Teamchef Mike Krack nun verriet.
Gerade in der finalen Saisonphase habe Vettel "Blut geleckt", sagte Krack "Motorsport-Magazin.com". Nach dem achten Platz in Singapur und dem sechsten Rang in Suzuka habe man dem Deutschen "die Freude angemerkt".
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Das sei besonders am Funk gut herübergekommen, so Krack. "Er war sharp, er war wirklich im Flow. Man hat es in den letzten Rennen gemerkt, dass ein Auto, das ihm mehr Rückmeldung, mehr Performance gibt, dass ihn das nochmal extra motiviert."
Vettel hat nicht den Kopf hängen lassen
Aber auch zuvor, als der Aston-Martin-Bolide über weite Teile der ersten Saisonhälfte mit Porpoising, dem Hüpfen auf den Geraden, zu kämpfen hatte und sich "in den Kurven wie ein LKW" lenken ließ (Zitat Vettel), habe der vierfache Weltmeister "nie den Kopf hängen lassen, hat das Team und Lance [Stroll, d.Red.] immer weiter unterstützt. Das war schon sehr vorbildlich."
Es sei schade, dass sich Vettel entschieden habe, aufzuhören, betonte Krack, um mit einer Mischung aus Wehmut und Ironie hinzuzufügen: "Ich hoffe, er bereut es."
Vettel will in seiner Zeit nach der Formel 1 vor allem mehr Zeit mit der Familie und seinen drei Kindern verbringen. Eine Funktionärsrolle hat er in mittelnaher Zukunft nicht ausgeschlossen. „Das kommt auf die Rolle an und auf deren Ernsthaftigkeit“, sagte Vettel, der einen Job hingegen klar ausschloss: „Ich werde sicher kein Experte werden und rumrennen, um den Jungs im Auto zu sagen, was sie falsch machen.“ (msc/sport.de)