Vettel weiß von nichts
Wechselgerüchte: Aston-Martin-Teamchef reagiert deutlich und doch ausweichend

Otmar Szafnauer, Teamchef von Aston Martin, hat nach den heftigen Gerüchten um einen möglichen Abgang zur Konkurrenz Stellung bezogen. Nach zunächst deutlichen Worten blieb er bei Nachfragen jedoch vage. Auch sein Fahrer Sebastian Vettel äußerte sich zu den Berichten.
"Pure Spekulationen, die nicht auf Fakten basieren"
Die F1-Gerüchteküche brodelt gewaltig. Diesmal geht es nicht um einen Fahrer (Stichwort Silly Season), sondern um einen Teamchef. Das französische Fachmedium „Auto Hebdo“ hatte berichtet, dass Szafnauer von Aston Martin zu Alpine wechseln könnte und dort künftig den Posten als Rennleiter einnehmen könnte.
Von den Rennställen hieß es zunächst: kein Kommentar. Dann ging Szafnauer in die Offensive, trat den Gerüchten zunächst entschieden entgegen. Diese seien „pure Spekulation der Medien“ und basierten nicht auf Fakten, machte der Amerikaner mit einem Post in den sozialen Netzwerken klar und kreidete eine "Spirale der Missinformation" an.
Szafnauer weicht Nachfragen aus
Auf der offiziellen Teamchef-Pressekonferenz am Freitag war Szafnauer dann aber weniger klar. "Man fühlt sich immer geschmeichelt, aber es sind nur Gerüchte. Ich bin seit zwölf Jahren im Team, ich liebe es. Ich habe keine Absicht, das Team zu verlassen." Zudem besitze er seinen "langfristigen Vertrag", betonte der US-Amerikaner mit rumänischen Wurzeln.
Zugleich räumte er „viele Kontakte“ in diesem Jahr ein. Auf mehrfache Nachfrage, ob er im kommenden Jahr definitiv bei Aston Martin beschäftigt sein werde, sagte er ausweichend: "Wenn ich in die Zukunft schauen könnte, wäre ich in Las Vegas."
Vettel weiß von nichts
Auch Sebastian Vettel wurde am Rande des Brasilien-GP mit den Gerüchten konfrontiert. Er habe eben erstmals davon gehört, dazu könne er nicht viel sagen, erklärte er am Donnerstag. „Ich kann nur sagen: Ich komme sehr gut mit Otmar aus, und er hat eine zentrale Rolle dabei gespielt, dass ich zu Aston Martin gekommen bin. Er ist ein wichtiger Mann bei uns.“
Aston Martin hat die Ambition, mittelfristig um Siege und auch die Weltmeisterschaft zu fahren. Vor dem viertletzten Saisonrennen belegt das Team allerdings lediglich Rang sieben in der Konstrukteurswertung. Im Verlauf der Saison hatte Teameigentümer Lawrence Stroll, Vater von Vettels Stallkollege Lance Stroll, Top-Mitarbeiter von anderen Rennställen abgeworben. Ende September holte er den früheren McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh an Bord, dem Szafnauer nun unterstellt ist. (msc/wwi)