Teamchef mit 2022er-Ansage
Nächstes Jahr müssen Mick und Mazepin liefern
Das erste Formel-1-Jahr von Mick Schumacher neigt sich dem Ende entgegen. Und schon bald ist der 22-Jährige kein Rookie mehr. Dann müssen und sollen die ersten Punkte aufs Konto, fordert sein Teamchef Günther Steiner im exklusiven RTL/ntv-Interview – oben im Video.
Punkte sollen her
2021 war ein Jahr, um sich zu entwickeln. Diese Marschroute hatte Teamchef Günther Steiner schon vor der Saison ausgegeben. Im kommenden Jahr aber sollen die Haas-Zügel angezogen werden. „Nächstes Jahr ist das Lernen vorbei“, bekräftigte der 56-Jährige bei RTL im Interview. Die Ansage ist klar: „Nächstes Jahr muss geliefert werden, von Mick, aber auch Nikita. Sie haben viel gelernt und nächstes Jahr müssen wir Punkte holen.“
Denn bislang fahren die beiden Haas-Piloten dem Feld hoffnungslos hinterher. Zu leistungsschwach ist der Bolide. Daher wird an dem Wagen für 2022 eifrig gearbeitet. Das Steiner-Update zum Upgrade: „Das Auto für 2022 wurde schon angefangen zu bauen, es wird zwei Tage vor dem Testen fertig werden.“ Das sei normal, so Steiner und werde in letzter Minute fertig, wie bei allen anderen auch, versichert er. Der Rennstall sei im „Zeitplan“.
Steiner hat nur "halblaut geschrien"
Richtige Wutausbrüche bekamen die beiden jungen Piloten bisher noch nicht ab – trotz allerlei Crashs, Berührungen und Strecken-Ärger. Steiner ist dank der Netfix-Doku für seine teils brodelnde Art bekannt. Viele Sprüche mussten wegen seinen F1-Flüchen „gepiept „werden.
„Es gab keine Wutausbrüche dieses Jahr, es war ein Lernjahr, aber es gab keine Ausbrüche. Beide Fahrer sind sehr jung und ich weiß, dass das dann auch in eine falsche Richtung gehen kann sonst – ich kann sehr kantig sein, sie mussten mich kennenlernen“, sagte Steiner.
Er habe bisher nur ein paar Mal „halblaut geschrien“. Das könnte sich dann 2022 schnell ändern. Denn „das laute kommt erst, wenn es um Punkte geht. Und genau das ist ja das große Ziel.
Punkte wären ein Wunder
Sein Schützling Mick Schumacher hatte zuletzt von sich reden gemacht, als er betonte, künftig mal um den Titel fahren zu wollen. Sein aktueller Vorgesetzter traut ihm dieses riesige Ziel zu.
„Man muss aber immer am richtigen Platz im richtigen Moment sein“, schränkt der Haas-Boss ein. „Umso besser man ist, desto größer die Chancen am richtigen Platz zu sein“, betonte der Südtiroler. Es werde sicher „noch ein paar Jahre dauern.“ Vom Talent und der Arbeitsweise her könne Mick es schaffen.
Jetzt ist Steiner aber erst mal froh, wenn die aktuelle Saison vorbei ist. „Wir wussten ja, wie es wird, aber die Resultate, die wir hatten hatten, da gab es auch kein Licht am Ende des Tunnels, weil keine Entwicklungen für das Auto kamen.“
Einen möglichen Punkte-Erfolg in den verbleibenden Rennen hat er abgeschrieben. Auch die neuen Strecken in Katar und Saudi-Arabien machten keinen Mut auf Punkte, so Steiner. Er macht deutlich, wie unrealistisch der Punktetraum ist. „Es wäre das Wunder von Katar oder Saudi-Arabien. Ohne Wunder geht es nicht.“
Das untermauern auch die jüngsten Quali-Ergebnisse. Seine beiden Piloten wurden wieder mal Letzter und Vorletzter. (msc/jma)