Ausgerechnet im Ferienmonat Nr. 1!
Das wird ganz bitter: Lufthansa und Eurowings streichen Urlaubern fast 1.000 Flüge

Das sind keine guten Nachrichten für Flugpassagiere. Lufthansa und ihre Tochter Eurowings streichen wegen Personalmangels im eigenen Haus sowie bei Boden- und Flughafendienstleistern ihren Flugplan im Ferienmonat Juli zusammen. Lufthansa hat für Juli 900 Flüge innerhalb Deutschlands und Europas an den Drehkreuzen in Frankfurt und München aus dem System genommen. Riesiger Rumms mitten in den Sommerferien!
Mitarbeiter suchten sich neue Jobs

Besonders betroffen: Freitage, Samstage und Sonntage. Auch Eurowings (gehört zu Lufthansa) streicht zur Stabilisierung des Angebots für den Monat Juli mehrere hundert Flüge.
Der Personalmangel ist kein Problem, das nur die Lufthansa-Gruppe hat: Die gesamte Luftfahrtbranche insbesondere in Europa leidet aktuell unter Engpässen und Personalmangel - von der Passagierkontrolle über die Flugzeugabfertigung bis hin zu den Flugbegleitern. Es fehlen Mitarbeiter, die sich in der Pandemie andere Jobs gesucht haben.
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Auch Tui erwartet Engpässe

Lufthansa und Eurowings hätten zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, um die größtmögliche Stabilität des Flugplans sicherzustellen, betonte Lufthansa. „Es ist allerdings absehbar, dass aufgrund der Engpässe die Flugpläne nicht wie erhofft geflogen werden können.“ Fluggäste würden bei Streichungen umgehend informiert und möglichst auf andere Flüge von Lufthansa oder Eurowings umgebucht. Alternativ könnten Passagiere in Deutschland mit der Bahn zu den Flughäfen anreisen.
Die Fluggesellschaft bat Passagiere, in der bevorstehenden Ferienzeit rechtzeitig am Flughafen zu sein und möglichst den Online-Check-in und den Vorabend Check-in zu nutzen. Das Handgepäck sollte auf das nötigste reduziert werden, um lange Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen zu vermeiden.
Aage Dünhaupt von Tui sagt zu RTL: „Engpässe erwarten wir diesen Sommer bei den Sicherheitskontrollen oder der Bodenabfertigung. Auch im Luftraum werden wir wieder vermehrt Restriktionen durch Slots sehen. Die Branche ist daher mit allen Partnern im Austausch, um die große Reiselust der Gäste mit den Ressourcen an den Flughäfen in Einklang zu bringen.“ Slots sind die Zeitfenster, in denen Flugzeuge starten können. Weil auch die Flugsicherungen in Europa Personalnot haben, kann es zu zahlreichen Verspätungen kommen. Das hat schon am Mittwoch am Flughafen Zürich zu Problemen geführt.
An allen Standorten fehlt Personal

Nach Flugausfällen bei großen europäischen Airlines am Pfingstwochenende in Folge von Personalmangel war die Sorge vor chaotischen Zuständen in der Hauptreisezeit gewachsen. Nach Weggängen und Entlassungen in der Pandemie sind in der Branche noch nicht genug Beschäftigte angestellt und einsatzfähig, um dem Reiseansturm gerecht zu werden.
„Über alle Standorte hinweg fehlen den Dienstleistern, die an der Abfertigung der Passagiere beteiligt sind, rund 20 Prozent Bodenpersonal im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit. Das kann vor allem beim Check-in, beim Beladen der Koffer und in der Luftsicherheitskontrolle zu Engpässen in Spitzenzeiten führen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV, Ralph Beisel, jüngst. (mit dpa)