Flug MH370: Chinesisches Flugzeug sichtet "verdächtige Objekte" im Meer

Gibt es endlich eine Spur von der verschwunden Boeing 777 der Malaysia Airlines? Eine chinesische Militärmaschine hat im südlichen Indischen Ozean "einige verdächtige Objekte" gesichtet. Wie ein Reporter der chinesischen Nachrichtenagenagentur 'Xinhua' aus dem Flugzeug berichtete, seien "zwei vergleichsweise große, schwimmende Teile" sowie "viele kleinere, weiße Teile" verteilt in einem Radius von einigen Kilometern gesehen worden. "Wir können aber noch nicht beurteilen, ob sie mit der verschollenen Boeing zusammenhängen", so ein Sprecher des Außenministeriums in Peking. Der Treibstoffvorrat der Maschine ging zur Neige und sie musste zum Stützpunkt Pearce bei Perth in Australien zurückkehren.

epa04131705 Malaysian Airlines planes are seen at Kuala Lumpur International Airport viewing gallery, Sepang, Selangor, Malaysia 19 March 2014. The search for missing Malaysia Airlines flight MH370 spans an area almost as big as Australia on both sides of the equator, covering the deep seas of the Indian Ocean and the rugged terrain of Central Asia. A total of 25 countries are helping Malaysia search for the jetliner that was carrying 239 passengers and crew en route to Beijing from Kuala Lumpur when it radically changed course. EPA/AHMAD YUSNI +++(c) dpa - Bildfunk+++
Maschinen der Malaysia Airlines am Flughafen von Kuala Lumpur.

Der mit Hubschraubern ausgestattete chinesische Eisbrecher 'Xuelong' und zwei Schiffe der chinesischen Marine seien zu der Stelle unterwegs. "Sie werden allerdings erst am Dienstag oder Mittwoch in der Region ankommen", sagte der Sprecher weiter.

Auch die Crew eines australischen Aufklärungsflugzeugs hat mögliche Wrackteile der verschwundenen Malaysia-Airlines-Maschine im Indischen Ozean entdeckt. Es handele sich aber um andere als die von den Chinesen gesichteten. Das berichtete die australische Seesicherheitsbehörde 'Amsa'. Ein Teil sei rund und grün, das andere orangefarben und rechteckig. Ein australisches Schiff sei in der Nähe der Fundstelle, sagte Ministerpräsident Tony Abbott. Er hoffe, dass es die Teile bald bergen könne.

Schlechte Bedingungen für Suche nach Flug MH370

Die Suchbedingungen sind am Montag nicht optimal, wie RTL-Reporter Niels Büngen berichtet: "Die Wettervorhersage für heute Nachmittag ist schlecht. Tiefhängende Wolken und starke Regenfälle werden in dem Suchgebiet erwartet. Das macht es für die Suchmannschaften natürlich noch einmal schwieriger." Den Optimismus an der Militärbasis im australischen Perth könne das aber nicht trüben. "Die sind alle sehr zuversichtlich, dass es sich bei den neuen gesichteten Objekten tatsächlich um die ersten Wrackteile des vermissten Flugzeugs handelt."

Weiteres Problem: "Die Strömung treibt die Teile in zwei Sekunden einen Meter weit", sagt Meeresforscher Charitha Pattiaratchi von der Universität Westaustraliens in Perth. Die Teile dürften von einer möglichen Absturzstelle bis Montag rund 700 Kilometer Richtung Osten gedriftet sein.

Fraglich ist auch, ob die Zeit reicht, um die Blackbox der Maschine zu finden. Der Metallbehälter könnte alle relevanten Daten wie Kurs und Tempo des Flugs MH370 liefern. Solche Kästen machen aber nur etwa 30 Tage lang auf sich aufmerksam, dann ist die Batterie leer. Die Maschine ist seit dem 8. März vermisst. Funkstille ist demnach etwa ab dem 7. April. Die Signale sind nach Angaben von Experten noch aus mehr als 4000 Metern Wassertiefe zu empfangen.

Mittlerweile beteiligen sich 26 Staaten an der Suche nach der verschwundenen Boeing 777 mit 239 Passagieren an Bord. Irgendwie, so hofft man, soll sich Flug MH370 in einem möglichst engen Datennetz verfangen haben. Inzwischen konzentriert man sich dabei auf ein riesiges Gebiet, so groß wie Bayern. 70.000 Quadratkilometer. Bis zum Festland ist es sehr weit und die See ist rau, doch aufgeben kommt nicht in Frage.

Auch gestern blieb die Suche wieder erfolglos. Auf zwei Sateliten-Aufnahmen waren Wrack"Wir waren wieder mehr als 10 Stunden in der Luft", sagte Russ Adams, Pilot der Royal Australian Air Force. "Wir sind etwa 100 Meter über dem Wasser geflogen, umgeben von Wolken. Leider haben wir nichts Bedeutendes gefunden."

Ändert sich das, dürfte bald ein Spezial-U-Boot von deutschen Wissenschaftlern zum Einsatz kommen. Es fand schon 2011 die Trümmer einer verschollenen Air-France-Maschine im Atlantik - und könnte auch dieses Mal helfen. "Solange die Fahrzeuge den Boden erreichen können, das heißt, dieses Fahrzeug kann bis 6.000 Meter tauchen, dann ist es möglich und nur eine Frage der Zeit", so Dr. Marcel Rothenbeck vom Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung.

Bis dahin bleibt nur die Ungewissheit - und die Hoffnung, dass die Teams heute endlich fündig werden.