Lieber tot, als weiter in GefangenschaftMissglückte Flucht - Prinzessin Latifa von Dubai rief bei ihrer Festnahme: "Erschießt mich!"

FILE - This undated file image taken from video in an unknown location shows Sheikha Latifa bint Mohammed Al Maktoum speaking into a mobile phone camera. Sheikha Latifa, who has been the subject of concern from a United Nations panel after being seized trying to flee the sheikhdom in 2018, appeared in a social media post Monday, June 21, 2021, that described her as being in Spain on a "European holiday." (#FreeLatifa campaign – Tiina Jauhiainen/David Haigh via AP, File)
Das FBI soll geholfen haben Prinzessin Latifas Flucht zu vereiteln.
AP

Die gescheiterte Flucht von Prinzessin Latifa sorgte im März 2018 für großes Aufsehen. Ihr Vater, der Emir von Dubai, Mohammed bin Raschid al-Maktoum, ließ sie von einem militärischen Sonderkommando zurückholen. „Erschießt mich hier“, schreit die verzweifelte Prinzessin bei ihrer Festnahme. Sie will auf keinen Fall zu ihrem Vater zurück.

Prinzessin Latifas Flucht scheitert im indischen Ozean

ARCHIV - 10.12.2019, Saudi-Arabien, Riad: Der emiratische Ministerpräsident und Emir von Dubai, Mohammed bin Raschid al-Maktum nimmt am 40. Gipfeltreffen des Golf-Kooperationsrates teil. Das UN-Menschenrechtsbüro ist in Sorge um die verschwundene Prinzessin Latifa aus Dubai. Das Büro habe die Regierung aufgefordert, ein Lebenszeichen der Frau zu veröffentlichen, sagte eine Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüros am Freitag in Genf. Man warte auf eine Antwort. Foto: Amr Nabil/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Der Emir von Dubai, Mohammed bin Raschid al-Maktum soll seine Tochter Prinzessin Latifa gegen ihren Willen in Dubai festhalten.
AN sab jai, dpa, Amr Nabil

Drei Jahre lang war es ein Rätsel, wie Scheich Mohammed seine geflohene Tochter finden konnte. Prinzessin Latifa hatte ihre Flucht sieben Jahre lang geplant. Sie fühlte sich von ihrem übermächtigen Vater bevormundet und gefangen im eigenen Palast. Sie durfte nicht außerhalb Dubais reisen oder studieren und wurde von einem Wächter auf Schritt und Tritt verfolgt. Mit einer Segelyacht flieht sie über den indischen Ozean. Ihr Ziel sind die USA, wo sie um politisches Asyl bitten will. Doch die Flucht scheitert. Ein militärisches Sonderkommando entert das Boot. Bei ihrer Festnahme schreit Prinzesin Latifa: „Erschießt mich hier! Bringt mich nicht wieder zurück!“

US Regierung unter Druck wegen FBI Hilfe

Sheikha Latifa, daughter of the ruler of Dubai, is seen at the Adolfo Suarez Madrid-Barajas Airport terminal in Madrid, Spain, in this undated picture obtained from social media by Reuters on June 21, 2021. Instagram @shinnybryn/via REUTERS   ATTENTION EDITORS - THIS IMAGE HAS BEEN SUPPLIED BY A THIRD PARTY. NO RESALES. NO ARCHIVES.
Prinzessin Latifa, soll auf dem Flughafen von Madrid gesehen worden sein.
ZWO, @SHINNYBRYN via REUTERS, INSTAGRAM @SHINNYBRYN

Nach Recherchen der US-Zeitung „USA Today“ haben Agenten des FBI dem Emirat die entscheidenden Informationen geliefert. Zum Verhängnis wurde Prinzessin Latifa ihr Mobiltelefon. Sie schickte auf der Flucht mindestens eine E-Mail von ihrem privaten Yahoo-Konto. Mit Hilfe ihres digitalen Fußabdrucks konnte der amerikanische Geheimdienst die Position der Segelyacht exakt ermitteln. Angeblich habe Scheich Mohammed bin Raschid al-Maktoum das FBI um Hilfe gebeten, weil seine Tochter entführt worden sei. Da das FBI die Daten ohne Überprüfung der Aussagen des Emirs herausgegeben hat, steht die US-Regierung jetzt unter Druck.

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Aufenthaltsort der Prinzessin unbekannt

Präsident Joe Biden hatte bei seinem Amtsantritt die Achtung der Menschenrechte gelobt. Das US-Außenministerium lehnt eine Stellungnahme zu den Vorwürfen bisher ab. Wo sich Prinzessin Latifa momentan aufhält, ist nicht sicher. In einem Video hatte sie vor fast drei Monaten einen Hilferuf gesendet. Sie werde gegen ihren Willen in einer verbarrikadierten Villa in Dubai ohne Zugang zur Außenwelt festgehalten, erzählt die Prinzessin dort. Allerdings sind aktuelle Bilder von ihr aufgetaucht, die sie gemeinsam mit einer Freundin an einem Flughafen in der spanischen Hauptstadt Madrid zeigen. Menschenrechtorganisationen gehen davon aus, dass diese Bilder nicht freiwillig entstanden sind. (rra)