Polizei schießt Tatverdächtigem bei Festnahme in den Kopf

Florida: Mann (20) vergewaltigt und foltert seine Therapeutin 15 Stunden lang

Dieser Mann soll die wehrlose Psychologin über Stunden gefoltert haben.
Dieser Mann soll die wehrlose Psychologin über Stunden gefoltert haben.
Palm Beach County Sheriff's Office

Als die Polizei an einem Wohnhaus in Boca Raton im US-Bundesstaat Florida ankam, waren Hilfeschreie einer Frau zu hören. Angehörige hatten eine Therapeutin als vermisst gemeldet. Nach einem Termin bei einem ihrer Patienten, war sie nicht nach Hause gekommen und nicht mehr zu erreichen. Im Haus bot sich den Beamten ein schreckliches Bild: Ein 20 Jahre alter Mann hatte die für ihn zuständige Frau offenbar stundenlang gefangen gehalten und gefoltert.

Florida: 20-Jähriger hatte Sozialarbeiterin stundenlang in seiner Gewalt

Der Vorfall ereignete sich bereits am 1. Juli. Die Frau sei gegen ihren Willen festgehalten und mit einem Messer bedroht worden, bestätigte das Büro des Palm Beach County Sheriffs. US-Medien veröffentlichten aber noch viel schlimmere Details: Die Frau soll über 15 Stunden in der Gewalt des Tatverdächtigen gewesen sein. In der Zeit soll Tzvi A. sie geschlagen, verletzt und vergewaltigt haben. Die Frau habe Wunden im Gesicht und an ihrem Körper gehabt. Sie kam ins Krankenhaus und befand sich in stabilem Zustand, bestätigte die Polizei.

Ihr Peiniger wurde bei dem Einsatz von einem Polizisten in den Kopf geschossen. Offenbar hatte Tzvi A. die Therapeutin weiter mit einem Messer bedroht, als die Einsatzkräfte seine Tür aufbrachen und versuchten, die Frau zu befreien. Einer der Beamten zog daraufhin seine Dienstwaffe und schoss den Tatverdächtigen nieder. Der 20-Jährige wurde laut Sheriff in ein anderes Krankenhaus gebracht und schwebte zunächst in Lebensgefahr. Inzwischen ist aber klar: Tzvi A. wird den Schuss überleben.

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Tzvi A. war bei dem Termin zum ersten Mal allein zuhause

Am Donnerstag – knapp eine Woche nach der Tat – musste er dann auch das erste Mal vor Gericht erscheinen. Auf Bildern war zu sehen, dass der mutmaßliche Vergewaltiger einen dicken Verband um den Kopf trug, ein großer Teil seiner Haare war geschoren – offenbar, damit die Ärzte die Schusswunde versorgen konnten und sein rechtes Auge war blutunterlaufen und zugeschwollen.

Wie der Sender „WPTV“ berichtet, sagte die Therapeutin bei der Polizei aus, dass sie schon mehrfach bei Tzvi A. zuhause gewesen war. Sie sollte dem jungen Mann als Sozialarbeiterin helfen, einen Job zu finden und sich auf Vorstellungsgespräche vorzubereiten. Sie habe gewusst, dass er als Jugendlicher schon mal wegen eines Sexualdeliktes angeklagt worden war. Bis zum Tag der Tat sei jeder Termin bei dem 20-Jährigen unauffällig verlaufen. An dem 1. Juli sei aber – anders als sonst – niemand außer Tzvi A. zuhause gewesen, so der US-Sender.

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20-Jähriger ließ Sozialarbeiterin nach dem Termin nicht mehr gehen

Seine Eltern seien nach New York gefahren und sein Bruder verbrachte die Ferien offenbar in einem Sommercamp, hieß es in dem Bericht. Das gab dem 20-Jährigen offenbar Zeit, den Angriff auf die Sozialarbeiterin vorzubereiten. Er soll unter anderem die Fenster abgehängt haben, sodass von außen niemand ins Haus gucken konnte.

Nach dem regulären Beratungsgespräch habe der 20-Jährige angefangen, unangemessene Fragen zu stellen und sei dann plötzlich aggressiv geworden und wollte sie nicht mehr gehen lassen, soll die Sozialarbeiterin ausgesagt haben. Sie sei mit Klebeband gefesselt worden und der Täter habe ihr das Handy abgenommen und es in den Flugmodus geschaltet. Sie habe ihn mehrfach angefleht, sie gehen zu lassen, aber Tzvi A. habe sich geweigert und immer weiter auf sie eingeprügelt, so die Frau bei der Polizeibefragung.

Tzvi A. musste mit Schusswunde im Kopf zu Gerichtstermin

Laut dem Bericht soll der junge Mann die Sozialarbeiterin im Laufe der Nacht mehrmals begrapscht und vergewaltigt haben. Immer wieder soll er sie auch mit dem Tod bedroht und gewürgt haben. Der Polizei gelang es schließlich das schier endlose Martyrium der Frau zu beenden. Gegen Tzvi A. wird nun unter anderem wegen Freiheitsberaubung, sexueller Nötigung, versuchten Mordes und Entführung ermittelt. (jgr)