Junge Mutter, Powerfrau, Regierungschefin
Finnland: Mit 34 Jahren an die Macht – das ist die jüngste Premierministerin der Welt
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Wechsel in Helsinki: Verkehrsministerin Sanna Marin wird Premierministerin
Sie ist eine politische Newcomerin – und schon ganz oben angekommen: Mit nur 34 Jahren soll Sozialdemokratin Sanna Marin neue finnische Premierministerin werden. Damit wäre die Nachwuchs-Politikerin, die zuletzt Verkehrsministerin war, auf einen Schlag die jüngste Regierungschefin der Welt. Der bisherige Premier Antti Rinne war vergangenen Dienstag nach einem Streit um die geplante Reform der Post zurückgetreten. Am Sonntag entschied der Parteirat der Sozialdemokraten dann, Sanna Marin zu dessen Nachfolgerin zu machen.
Kometenhafter Aufstieg: Mit nur 34 Jahren ist Sanna Marin ein echter Shooting Star
Sanna Marin ist so etwas wie ein Shooting Star der finnischen Politik: Erst vor drei Wochen ist sie 34 Jahre alt geworden – und ihr Studium der Verwaltungswissenschaft hat sie erst 2017 mit einem Master abgeschlossen. Jetzt also wird sich die junge Mutter direkt mit dem nächsten Titel schmücken können: dem der finnischen Ministerpräsidentin.
Es ist eine steile Polit-Karriere, die ihresgleichen sucht. Sanna Marin ist erst die dritte Frau, die in Finnland das Amt der Regierungschefin bekleidet – und die jüngste noch dazu, sogar weltweit. Das Parlament muss den Wechsel zwar diese Woche noch offiziell absegnen. Marins Vereidigung gilt aber als sicher.
Ihre Chance kam, als der bisherige Ministerpräsident Antti Rinne zum Rücktritt gezwungen wurde. Der wichtigste Koalitionspartner, die Zentrumspartei, hatte ihm nach nur einem halben Jahr im Amt die Unterstützung aufgekündigt. Die finnische Post wollte Hunderte Angestellte mit neuen, schlechtbezahlten Verträgen ausstatten – angeblich soll auch der Ex-Premier dazu sein Einverständnis gegeben haben.
Powerfrauen an der Macht: Premierministerin Marin und ihre Mitte-Links-Koalition
Der Skandal kostete Rinne das Amt – und machte den Weg frei für Sanna Marin. "Ich habe nie über mein Alter oder mein Geschlecht nachgedacht", sagt die 34-Jährige über ihren kometenhaften Aufstieg. "Ich denke an die Gründe, die mich in die Politik gebracht haben."
Sie mag die finnische Politik durchgewirbelt haben – aber große Veränderungen wird es mit ihr wohl kaum geben. Denn Marin hält am bisherigen Koalitionsvertrag fest. "Wir haben ein gemeinsames Regierungsprogramm, dem wir uns verpflichtet haben", so die künftige Premierministerin. "Wir haben viel Arbeit vor uns, um Vertrauen zurückzugewinnen."
Alles beim Alten also für die bisherige Regierungskoalition aus Sozialdemokraten, Grünen, Linken, sozialliberaler Schwedischer Volkspartei und rechtsliberalem Zentrum. Ein Fünf-Parteien-Bündnis mit gehörig Frauenpower: Denn alle Koalitionspartner werden von Frauen geführt, die meisten von ihnen in ihren Dreißigern. Finnland ist in dieser Hinsicht eben schon immer Vorreiter gewesen.
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