Versorgerfirma EAB abgetauchtFernwärme-Fiasko: Kostspieliger Heizwagen rettet Alsfelder Anwohner vor der Kälte
Wegen der fehlenden Fernwärme frieren die Anwohner in Wetzlar nun schon eine ganze Weile. Jetzt sind auch Alsfelder Kunden betroffen. Eine sogenannte „Heizung auf Rädern“ verhindert nun in neun Haushalten, dass die Bewohner in der Kälte sitzen – mehr dazu im Video.
Wetzlar installiert Alternative durch Eigeninitiative
Im knapp 70 Kilometer entfernten Wetzlarer Westend leben rund 70 Menschen seit August vergangenen Jahres ohne Heizung und Warmwasser. Darunter Familie Ploscariu. Die haben Geld in die Hand genommen und eine Alternative installiert. "Jetzt habe ich überlegt, okay, ich habe kein Schornstein, ich kann kein Holz brennen. Ich kann nur elektrisch das Haus heizen. Wie kann ich das am besten machen? Dann habe ich nach Möglichkeiten gesucht und festgestellt, dass es elektrische Anlagen gibt, mit denen man die Möglichkeiten hat, das Haus weiterhin zentral zu heizen, allerdings mit hohen Betriebskosten", erzählt uns Gabriel Ploscariu.
Hohe Kosten für Heizwagen
Die kommen jetzt auch auf Bernd Wettlaufer und seine Nachbarn in Alsfeld zu. Organisiert hat den Heizwagen zwar die Stadt, bezahlen müssen die Bewohner aber selbst. Bis April soll er stehen bleiben – 2.000 Euro Miete plus Installationskosten macht das im Monat. Hinzu kommt das Heizöl - das alles wird durch die neun betroffenen Haushalte geteilt. Bernd Wettlaufer hat das Problem zwar kommen sehen - gehandelt hat er aber nicht: "Ich habe für mich so gedacht: Es läuft ja so weiter. Und man ist ja als Mensch leider ein bisschen dumm. Man hätte früher reagieren müssen. Und jetzt ist es passiert und jetzt stehen wir halt da. Aber wir haben schon Ideen im Kopf, wie wir uns gegenseitig unterstützen".
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Anwohner fühlen sich im Stich gelassen
Eigentlich ist die 15 Tausend Einwohner Stadt Alsfeld bekannt für ihren historischen Stadtkern. Seit vergangener Woche macht sie Schlagzeilen wegen dieser Heizanlage. „Ich hatte eigentlich schon so etwas kommen sehen, dass irgendwann so was passieren muss“, erzählt uns ein Anwohner im RTL Hessen-Interview. Zur Versorgerfirma Elektroanlagenbau (EAB) gibt es schon lange keinen Kontakt mehr.
"Die EAB ist ein Energieversorger, die ein Nahwärmenetz in Alsfeld betreibt. Viele sagen mehr schlecht als recht. Und als die Firma insolvent wurde und der Insolvenzverwalter die Stadt informierte, hat die Stadt dann auch erfahren, dass abgestellt wurde", so der Bürgermeister Stefan Paule (CDU).
Und die EAB? Die ist abgetaucht. Sie reagiere weder auf Briefe, Mails, noch auf Anrufe. Erstmal bleibt den Alsfeldern nur eins: Heizen auf Rädern und bis zum nächsten Winter eine neue Lösung finden. (kas/naw)
































