Perfider Anschlag über den Dächern Kiels
Rettungshubschrauber im Einsatz: Pilot wird von Laser geblendet

Wer greift in Kiel Rettungskräfte an?
Am Dienstagabend (29.08.2023) ist die Besatzung des Rettungshubschraubers „Christoph 42“ im Dauereinsatz, liefert gerade einen verletzten Patienten am Universitätsklinikum Kiel ab. Als sie wieder starten wollen, kommt es zu der perfiden Attacke.
Laserstrahl gegen die Crew gerichtet
Als der Pilot den Rettungshubschrauber zurück in die Lüfte steuern will, blitzt es im Cockpit plötzlich hell auf. Gegen 21.15 Uhr prallt ein Laserstrahl durch die Scheibe des Helikopters, gerichtet gegen die fliegende Besatzung. Den Vorfall bestätigt die DRF Luftrettung in einer Pressemitteilung.
Umgehend steuert der Pilot den Rettungshubschrauber in Richtung Flugplatz Schachtholm, wo die Crew stationiert ist, um sich dem Laser-Anschlag zu entziehen. Noch in der Luft wird der Vorfall der Polizei gemeldet. Ein Besatzungsmitglied wird bei der hinterhältigen Attacke über den Dächern Kiels verletzt. „Das betroffene Besatzungsmitglied musste sich im Anschluss an den Einsatz augenärztlich untersuchen lassen und konnte seine Schicht nicht fortsetzen“, teilt die Luftrettung in dem Statement mit.
Angriff ein gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr
„Laserangriffe sind keine Kavaliersdelikte, sondern, auch strafrechtlich gesehen, gefährliche Eingriffe in den Luftverkehr, die mit mehreren Jahren Gefängnis bestraft werden können (...) Wenn ein Hubschrauber aus dem Dienst genommen werden muss, weil ein Besatzungsmitglied verletzt ist, hat das auch unmittelbare Folgen für die notfallmedizinische Versorgung der Menschen in der der Region“, betont Wolfgang Karlstetter, Vorstand Luftrettung der DRF Luftrettung.
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Nach wenigen Minuten wurde das betroffene Mitglied ersetzt und „Christoph 42“ konnte seine Rettungsmission wieder aufnehmen. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. (hzi)