Bayern-Stürmerin wurde beim Einkaufen entdeckt
Lea Schüller ist erste Profifußballerin auf dem Cover der Vogue Germany

Unter der Woche noch Matchwinner in der Champions League, jetzt die erste Profifußballerin auf dem Cover der Vogue Germany. Bei Bayern-Star Lea Schüller läuft es sowohl auf, als auch neben dem Platz! Im Interview mit der Modezeitschrift spricht die 25-Jährige über ihre Anfänge im Fußball, ihren Plan nach der Karriere und Equal Pay.
Scouting im Supermarkt
Heidi Klum, Kendall Jenner, Steffi Graf – und Lea Schüller. Mit ihrem Shooting für die Titelseite reiht sich die Stürmerin in eine Riege absoluter Weltstars ein, und das vollkommen zurecht! Denn die deutsche Nationalspielerin zählt zu den besten Fußballerinnen des Planeten und knipste diese Saison wettbewerbsübergreifend bereits 14-mal für den FCB.
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Dabei kickt Schüller anfangs nur mit Jungen, Frauenfußball ist für sie kein Begriff. Doch das ändert sich beim Besuch im heimischen Supermarkt, bei dem die kleine Lea „entdeckt“ wird. „Ich hatte einen Fußball dabei. Die Auswahltrainerin hat mich damit gesehen und mich einfach angesprochen. Damals war das alles noch nicht so weit mit Frauenfußball“, erzählt die Deutsche im Gespräch mit der Vogue. Und doch beginnt ihre Karriere schnell Fahrt aufzunehmen. Wegen einer Freundin wechselt Schüller in die Jugend des Bundesligisten SGS Essen, mit 16 folgt das Debüt im Profifußball, 2020 der Wechsel nach München und im Sommer 2021 die erste deutsche Meisterschaft.
Praktikum zeitgleich zur Profikarriere
Dort ist sie gesetzt, zählt zu den absoluten Topstars – und studiert trotzdem nebenbei per Fernstudium Wirtschaftsingenieurwesen! Denn Schüller ist sich bewusst, dass sie „nach dem Karriereende etwas machen muss, da ich bis dahin nicht genug Geld verdient haben werde“. Um auch Berufs-Erfahrung zu sammeln, absolviert die 25-Jährige trotz Training und Spielen noch Praktika. Bei den Herren ist ein zusätzlicher Job undenkbar, im Frauenfußball absolute Normalität.
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„Ich glaube außer in den Top-Mannschaften, also in Bayern, Frankfurt und Wolfsburg, müssen alle anderen Spielerinnen neben dem Sport noch arbeiten. Manche verdienen mit dem Fußball weniger als mit ihrer Arbeit“, berichtet Schüller.
Equal Pay bleibt Wunschdenken
Der Wunsch ist klar: eine ähnliche Bezahlung wie die Männer. Doch die Realität sieht anders aus, das versteht auch Schüller: „Natürlich würde ich mir Equal Pay wünschen, aber ich weiß auch, dass es nicht möglich ist, weil wir nicht das Ansehen, die mediale Aufmerksamkeit und die Zuschauer-Zahlen haben.“
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Dabei hat sich die Wahrnehmung der DFB-Frauen in den vergangenen Jahren enorm erhöht. Durch beeindruckende Leistungen bei der Frauen-EM im vergangenen Jahr spielt sich die Nationalelf in viele Herzen deutscher Zuschauer. Und schaden wird da eins auch ganz sicher nicht: Ein Cover-Foto für eines der einflussreichsten Modemagazine der Welt! (fkl)