Ermittlungen gegen Club-Vorstand?

Bayern-Boss Kahn äußert sich: „Kooperieren vollumfänglich“

Sebastian Widmann
Der Vorstandsvorsitzende der FC Bayern München AG: Oliver Kahn.
deutsche presse agentur

Beim FC Bayern wird’s zum Jahresende nicht ruhig – im Gegenteil: Laut einem Medienbericht wird gegen den Vorstand des Clubs ermittelt. Im Raum stehen mögliche Verstöße gegen das Mindestlohngesetz. FCB-Vorstandschef Oliver Kahn hat sich nun erstmals zu den Vorwürfen geäußert. „Selbstverständlich kooperieren wir in dieser Angelegenheit vollumfänglich mit den Behörden. Es liegt in unserem Interesse, dass diese Vorgänge restlos aufgeklärt werden“, sagte Kahn der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch.

Behörden wollten Ermittlungen nicht bestätigen

Das WDR-Magazin „Sport inside“ hatte zuvor berichtet, dass ein Verfahren gegen mehrere ehemalige und aktuelle Vorstandsmitglieder des Fußball-Bundesligisten laufen soll. Ermittelt wird demnach vom Hauptzollamt München im Auftrag der Staatsanwaltschaft München I. Beide Behörden wollten Ermittlungen am Mittwoch auf dpa-Anfrage nicht bestätigen.

Laut WDR geht es um mögliche Verstöße gegen das Mindestlohngesetz bei der Bezahlung von Jugendtrainern. Frühere Jugendtrainer hatten „Sport Inside“ berichtet, im Rahmen ihres 450-Euro-Jobs deutlich mehr als die erlaubten zehn Stunden gearbeitet zu haben.

Darum steht der Club-Vorstand im Fokus

Wie ein Sprecher des Hauptzollamtes München der dpa mitteilte, ist es bei Aktiengesellschaften üblich, dass sich Ermittlungen zunächst gegen den Vorstand richten.

Der deutsche Rekordmeister ist nicht der erste Bundesliga-Club, gegen den in diesem Jahr derartige Vorwürfe erhoben werden. Im Sommer waren bereits die Geschäftsräume des FC Augsburg durchsucht worden. Laut Zoll ging es dabei um die „Beschäftigungs- und Entlohnungsmodalitäten von nebenamtlich bzw. ehrenamtlich beschäftigten Fußballtrainern“. (ana/dpa)