Stadt Wuppertal ist nicht ganz dicht
Drei Wasserschäden wegen kaputtem Rohr – Familie verzweifelt

Familie Peuyn kann nicht mehr. Schon wieder ist ihr Haus voller Schlamm und Wasser – zum dritten Mal innerhalb von 18 Monaten. Schuld ist erneut ein Rohrbruch bei den Wuppertaler Stadtwerken.
Nachbarin überbrachte Nachricht von drittem Wasserschaden
Eigentlich wollte sich Familie Peuyn mit ihren zwei Kindern im Ostsee-Urlaub vom Stress der letzten Wasserschäden erholen, berichtet der WDR. Doch dann klingelte Ende Juli das Telefon – am anderen Ende der Leitung: eine Nachbarin aus Wuppertal. "Das Haus war gerade wieder fertig von der letzten Durchflutung im März. Und dann der Anruf, dass wieder überall Wasser ist", erzählt Anne Peuyn dem Sender.
Sofort brechen die Peuyns ihren Urlaub ab und eilen nach Hause – und finden dort mal wieder ihre ganz persönliche Ostsee vor. "Die Kinder haben schon gefragt, ob das jetzt jedes Mal passiert, wenn wir in den Urlaub fahren. Die haben das ja auch alles mitbekommen", sagt Anne Peuyn.
Wasser fließt durch Eingangstür rein und durch Terrassentür wieder raus
Besonders schlimm: Die Familie kann gegen die ständigen Wasserschäden nichts tun, hat daran keine Schuld. Grund ist eine defekte Frischwasserleitung der Wuppertaler Stadtwerke, die entlang einer Zufahrtsstraße oberhalb des Hauses der Peuyns verläuft.
Wenn das Rohr platzt, fließt das Wasser den Hang hinunter durch den Vorgarten in die Eingangstür– einmal durchs komplette Haus und durch die Terrassentür wieder hinaus. Und versursacht immense Schäden.
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Familie fühlt sich von Wuppertaler Stadtwerken im Stich gelassen
Aber es ist nicht nur das Wasser, das der Familie zu schaffen macht: Die Peuyns fühlen sich von den Wuppertaler Stadtwerken im Stich gelassen. Trotz mehrerer Mails und Anrufe bei der dortigen Rechtsabteilung habe seit zehn Tagen niemand zurückgerufen, erzählt Anne Peuyn dem WDR. "Dass das passiert, ist ärgerlich genug. Aber wie dann mit einem umgegangen wird, ist fast noch schlimmer."
Rohr platzte, bevor neues in Betrieb ging
Am Donnerstag hat ein Mitarbeiter der Stadtwerke die Zimmer im Haus vermessen und festgestellt, dass es im Keller bereits schimmelt und die Bausubstanz nass ist. Es hätten längst Bautrockner aufgestellt werden müssen, sagte er dem Bericht zufolge.
Aber wie kann es überhaupt sein, dass ein Rohr dreimal bricht? Die Wuppertaler Stadtwerke können darauf keine Antwort geben. Nach dem ersten Bruch sei das Rohr geflickt und nach dem zweiten eine neue Leitung verlegt worden. Doch das alte Rohr sei wieder geplatzt, bevor das neue in Betrieb genommen werden konnte.
Versicherungen kündigten Familie Peuyn nach Wasserschäden
Und dann ist da noch die Sache mit den Finanzen: Die beiden ersten Wasserschäden hat noch die Versicherung getragen, doch nach dem zweiten Wasserschaden kündigten sowohl die Gebäudeversicherung als auch die Hausratversicherung den Peuyns. Die Familie hofft, dass nun die Stadtwerke in die Bresche springen. (bst)