Trauriges GeständnisFaisal Kawusi gesteht: „Ich wollte mich umbringen“

Faisal Kawusi bei 'Let's Dance'
Faisal Kawusi wollte sich das Leben nehmen
deutsche presse agentur

Faisal Kawusi legt ein trauriges Geständnis ab.
Im Dezember 2022 sei der Comedian kurz davor gewesen, sich das Leben zu nehmen. Was vorgefallen war und warum er sich für das Leben entschied, hat der 32-Jährige jetzt in einem ausführlichen YouTube-Video erzählt.
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Faisal Kawusi wurde drei Jahre lang gemobbt - bis er zurückschlug

Kawusi habe lange damit gehadert, ob er mit seiner Geschichte an die Öffentlichkeit geht, doch er möchte Menschen zeigen, dass sie nicht alleine sind. „Ich denke, es gibt viele Menschen da draußen, die damit zu kämpfen haben und ich möchte zeigen was passiert, wenn man dran bleibt und anfängt an sich zu arbeiten“, so der Comedian.

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Alles fing in Kawusis Kindheit an, als er in die Schule kam: „Dort habe ich meine Unschuld verloren, denn ich wurde gemobbt.“ Von Mitschülern sei er aus rassistischen Gründen beleidigt, getreten und verprügelt worden. Drei Jahre lang sei er jeden Tag mit Angst in die Schule gegangen – bis er eines Tages zurückschlug. „Ich bin explodiert, ich habe jedem in die Fresse gehauen, der mir zu nah kam.“ Einmal war er sogar fest entschlossen, einen Mitschüler umzubringen – da war er gerade mal acht Jahr alt. Kawusi würgte ihn so sehr, dass es drei Lehrer brauchte, um ihn davon abzuhalten.

„An dem Tag, würde ich sagen, ist so eine Art Monster in mir geboren“, gesteht er. „Und der Gedanke geboren: Angriff ist die beste Verteidigung. Wenn Menschen dir weh tun, tue ihnen weh.“ An diesem Tag habe das Mobbing auf einen Schlag aufgehört – so dachte er zumindest.

Im Video: Faisal Kawusi geht als mutiges Vorbild voran

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Faisal Kawusi: „Ich wurde im Prinzip gecancelt“

Bis ihn die Realität kürzlich wieder einholte! Nach einem Riesen-Shitstorm hätten sich viele Menschon von ihm abgewandt – vor allem im beruflichen Umfeld. Tour-Termine seien abgesagt und Engangements gekündigt worden. Der Fernsehsender Sat1 beendete ganz offiziell die Zusammenarbeit mit Kawusi. „Ich wurde im Prinzip gecancelt“, so der Comedian. „Das war eine Zeit, in der ich mich gehasst habe.“

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Im Dezember 2022 explodierte dann die Bombe. Kurt Krömer warf dem Comedian in seiner Sendung Sexismus und Rassismus vor und brach die Unterhaltung vor laufenden Kameras ab. Kurze Zeit später platzte Kawusi der Kragen, bezeichnete Krömer auf Twitch als „H***sohn“ und „Moralapostel“. Was folgte, war ein erneuter Shitstorm, der schlimmste von allen.

Faisal Kawusi schrieb einen Abschiedsbrief - dann kam der Wendepunkt

Kawusi kamen dunkle Gedanken: „Anscheinend bin ich so ein schlechter Mensch, anscheinend tue ich so vielen Menschen weh, dass es vielleicht besser wäre wenn ich einfach nicht mehr wäre. Und dieser Gedanke ist dann so immer tiefer in mich eingedrungen.“ Er habe sich zu der Zeit niemandem anvertraut. Stattdessen verfasste er einen Brief, legte ihn auf sein Bett und ging in den Wald, wo er sonst zum Meditieren hingegangen war.

„Dann saß ich da und es war sehr kalt“, erzählt er unter Tränen. Er dachte an die Menschen, die ihn lieben und die ihm nahe stehen, seine Freunde und seine Community. Plötzlich wurde ihm bewusst: „Das ist nicht das Ende von Faisal. Hier beginnt die Geschichte erst. Ab da habe ich wieder angefangen zu kämpfen. Egal, wie hart es jetzt wird, ich werde kämpfen und ich werde fundamental was an mir, an meinem Leben und an meinem Verhalten ändern.“ Seitdem habe er mehr Sport getrieben, seine Ernährung umgestellt, meditiert und gelesen. So sei aus dem schlimmsten Moment seines Lebens gleichzeitig auch der Beginn des schönsten Teil seines Lebens geworden. (mja)

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