26. Januar 2021 - 9:01 Uhr
30 Kilo mehr seit März
Bei Kindern werde die Corona-Zeit Narben hinterlassen, die über das Leben anhalten würden, sagt Soziologin Jutta Allmendinger. Aber der Lockdown wird nicht nur psychische Folgen haben, sondern auch körperliche. Die sind laut eines Kinderarztes aus Berlin bereits jetzt zu sehen: Es gebe Kinder, die seit März 30 Kilo zugenommen haben.
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Bewegungsmangel als Ursache
Kinderarzt Jakob Maske beobacht bei seinen Patienten seit März - also seit Beginn des ersten Lockdowns in Deutschland - erhebliche gesundheitliche Folgen, wie Deutschlandfunk Kultur berichtet. Es sei nicht nur der Lernknick, sondern auch ernsthafte gesundheitliche Schäden, die entstehen. Kinder, die seit Beginn der Pandemie 30 Kilo zugenommen haben, seien zwar Einzelfälle, die Tendenz zur Gewichtszunahme beobachte er aber allgemein und liege deutlich über dem sonst üblichen Wert. Eine Ursache sei beispielsweise, dass die Bildschirmzeiten der Kinder teilweise fünf bis sechs Stunden übersteigen und das Spielen draußen oder den Sport im Verein ersetzen.
Kinderarzt kritisiert Politik
Jakob Maske, der auch Landessprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte Berlin ist, kritisiert im Hinblick auf psychische und körperliche Erkrankungen die Politik.
Gegenüber Deutschlandfunk Kultur sagt er:
"Es ist durchaus so, dass die Politik die Sicht der Kinder niemals einnimmt, sondern immer die Sicht der Erwachsenen. Wir hätten schon längst intelligente Lösungen für die Kinder finden können, Hybridunterricht machen können, andere Konzepte entwickeln können, wie Kinder vielleicht nicht geballt morgens zur Schule fahren, alle im Bus oder in der U-Bahn und dicht gedrängt dort stehen."
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