Auch Prinz Haakon von Norwegen war betroffenExostose: Knochenknubbel, wo keine hingehören - das steckt hinter der Erkrankung

Eine Frau hält sich das Knie
Exostosen sind knöcherne Auswüchse, die insbesondere am Knie häufig vorkommen.
iStockphoto

Laut einer Meldung des norwegischen Königshauses musste sich Prinz Haakon gerade einem chirurgischen Eingriff unterziehen. Die Diagnose: eine Exostose am Gehörgang. Was steckt hinter dieser Erkrankung? Und ist sie gefährlich?

Definition Exostose

Das Wort Exostose setzt sich aus den lateinischen Wörtern „ex“ (aus) und „os“ (Knochen) zusammen. Darunter verstehen Mediziner eine gutartige Neubildung aus Knochensubstanz, meist mit Knorpel bedeckt, die an einem Knochen nach außen hin wächst. Dieser Auswuchs ist bei entsprechender Größe in Form eines Höckers oder einer Auswölbung ertastbar. Im Volksmund wird eine Exostose auch als Überbein bezeichnet.

Laut dem Klinikum der Universität München sind Exostosen mit mehr als 40 Prozent aller gutartigen Knochentumoren die häufigsten Knochentumoren überhaupt. Eine bösärtige Entartung ist sehr selten.

An diesen Körperstellen kommen Exostosen vor

Eine Exostose kann sich an den unterschiedlichsten Knochen bilden, vor allem an den Extremitäten. So etwa an Fuß- oder Handrücken, an Mittelfuß oder Fersenbein sowie an Knie, Fingern oder Handgelenk. Aber auch an den Rippen und Schultern, dem Becken sowie an Kiefer oder Ohr können sich die Knochenauswüchse bilden.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Symptome

Eine Exostose kann sowohl schmerz- und beschwerdefrei als auch unbemerkt bleiben. Allerdings sind - je nach Schwere der Erkrankung - neben der Verformung der betroffenen Knochen auch Schmerzen, Druckgefühle sowie Bewegungseinschränkungen möglich. Bei der Gehörgangsexostose ist gegebenenfalls auch das Hörvermögen betroffen.

Ursachen

Eine Ohrenärztin untersucht einen jungen Mann
Auch am Gehörgang können Exostosen entstehen - offenbar besonders häufig bei Surfern und anderen Wassersportlern.
iStockphoto

Eine Exostose kann einzeln durch einen Reiz wie Druck, Überanspruchung oder Entzündung des entsprechenden Bereichs entstehen. So ist etwa bei Surfern durch den Einfluss von Wind und Wasser eine Exostose am Gehörgang keine Seltenheit. Auch Prinz Haakon von Norwegen, bei dem dieser Befund vorliegt, war früher leidenschaftlicher Surfer.

Die Knochenauswüchse können aber auch vermehrt auftreten: Die sogenannten Multiplen kartilaginären Exostosen, auch Osteochondrome genannt, sind eine vererbbare genetische Krankheit. Das trifft laut dem Klinikum der Universität München in etwa 10 Prozent der Fälle zu. Der Verein „Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen“ (Achse) gibt an, dass von 50.000 Menschen in Deutschland nur einer an dieser Krankheit leidet.

Diagnose und Behandlung

Die Diagnose einer Exostose erfolgt in der Regel über das Röntgen. Treten keine Beschwerden auf, müssen Exostosen nicht zwangsläufig behandelt werden. Oft verursachen sie aber Schwierigkeiten, die eine operative Entfernung nötig machen. Laut „Achse“ e. V. zählen hierzu, abgesehen von den Schmerzen, die Verkrümmung von Gliedmaßen, die Beeinträchtigung des Knochenwachstums oder von Gelenken, Nerven, Sehnen und Blutgefäßen.