Es geht um 115 Kilogramm Kokain

Ex-Bundesliga-Spieler verhaftet: Gehört Dusan Petkovic zu einem kriminellen Netzwerk?

Bildnummer: 00633512  Datum: 29.09.2002  Copyright: imago/Bernd Müller
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Dusan Petkovic im Trikot des 1. FC Nürnberg
Imago Sportfotodienst

Er lebte seinen Traum vom Profi-Fußballer, dann geriet er auf die schiefe Bahn! Der ehemalige Bundesliga-Spieler Dusan Petkovic (26 Spiele für den 1. FC Nürnberg und VfL Wolfsburg) ist nach einer großangelegten Polizeiaktion verhaftet worden. Er steht unter Verdacht, zu einem großen kriminellen Netzwerk zu gehören und tonnenweise Drogen nach Europa geschmuggelt zu haben.

Die Droge sollte auch nach Deutschland

Bei der gemeinsamen Operation unter anderem von Europol und der serbischen Staatsanwaltschaft sind neben Petkovic sieben weitere Verdächtige in Amsterdam, Serbien, Belgien und Luxemburg festgenommen und insgesamt 115 Kilogramm (!) Kokain beschlagnahmt worden. Weitere Mitglieder der kriminellen Organisation würden noch gesucht, wie die Zeitung „Blic“ berichtet.

Es wird vermutet, dass die Gruppe eine große Menge des Rauschgifts Kokain aus Südamerika erst zum Hafen von Rotterdam und dann weiter in die belgische Stadt Arlon transportieren wollte. Dazu gab es ein eigenes Unternehmen, das Betonplatten kaufte und diese dann später in einem Hangar in Arlon mit Kokainpaketen präparierte. Bei dem Einsatz der Polizeikräfte in Belgien wurden insgesamt 22 solcher Betonplatten gefunden, die jeweils drei Päckchen Kokain mit einem Gewicht von je knapp einem Kilogramm enthielten. Die Beamten fanden zudem weitere Drogenpakete.

Wie „Blic“ weiter berichtet, hatten die Kriminellen vor, die Drogen in Europa zu verteilen. Das im Hangar in Arlon gefundene Kokain sollte demnach über eine deutsche Spedition nach Trier und dann zum Weiterverkauf nach London verteilt werden. Dabei bezieht sich die Zeitung auf die Erklärung der Staatsanwaltschaft.

Nominierung für die WM 2006 sorgte für große Kritik

Petkovic kam in Profi-Zeiten nur selten über die Rolle des Ergänzungsspielers hinaus. Er absolvierte bis zu seinem Karriereende im Sommer 2007 insgesamt 75 Pflichtspiele für neun Vereine. Höhepunkt in seiner Fußball-Karriere dürfte die (Beinahe-)Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland gewesen sein. Er wurde damals als Ersatz für den verletzten Mirko Vucinic in den Kader von Serbien und Montenegro berufen, zog sich jedoch aus dem Kader zurück. Der Grund: Weil sein Vater Ilija Petkovic zu dieser Zeit Nationaltrainer war, gab es große mediale Kritik an der Nominierung. (jlu)