EU sieht noch große Differenzen bei Iran-Atomgeprächen

Bei den Atomgesprächen mit dem Iran liegen die Positionen nach Einschätzung der Europäischen Union zum Teil noch deutlich auseinander. Es sei noch sehr viel Arbeit zu erledigen, hieß es in einer E-Mail einer Mitarbeiterin der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton an hochrangige Vertreter der Mitgliedsstaaten. "In einigen Punkten liegen die Positionen noch weit auseinander." In der Botschaft wird den iranischen Unterhändlern bescheinigt, eine Einigung innerhalb der Frist bis zum 20. Juli erzielen zu wollen.

Die fünf UN-Mächte und Deutschland hatten am Dienstag und Mittwoch eine neue Verhandlungsrunde mit dem Iran über dessen Atomprogramm geführt. Während der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif die Gespräche als "sehr erfolgreich" bewertete, sehen russische und westliche Diplomaten noch deutliche Differenzen bei der Frage der Uran-Anreicherung. Auch gebe es keine Einigung, was den Schwerwasserreaktor Arak betrifft. Allgemein soll sich seit dem Antritt des neuen iranischen Präsidenten Hassan Ruhani der Ton bei den Verhandlungen deutlich verbessert haben. Aus US-Kreisen verlautete, die Stimmung sei "sehr professionell, sehr ernst, sehr konzentriert". Niemand stürme aus dem Raum, "es gibt kein Geschrei und niemand brüllt sich an", sagte der Insider. "Den Teilnehmern ist klar, dass ziemlich viel auf dem Spiel steht."