Unmut im Fahrer-Feld steigtErneut Fan-Ärger bei Tour de France: Trikot-Leine reißt Rad-Profi zu Boden

Der französische Radprofi Lilian Calmejane vom Team Intermarche-Circus-Wanty.
Der französische Radprofi Lilian Calmejane vom Team Intermarche-Circus-Wanty.
Imago Sportfotodienst

Langsam reicht’s!
Nächster unschöner Zwischenfall bei der Tour de France! Auf der 9. Etappe der Frankreich-Rundfahrt kommt Lilian Calmejane (30) zu Fall. Schuld ist eine Trikot-Leine eines Fans.

Nächster Fan-Skandal

148 Kilometer vor dem Ziel der neunten Etappe stürzt Calmejane plötzlich. Zunächst ist nicht genau zu erkennen, warum der Franzose zu Fall kommt. Dann die Auflösung: Sein Rad verfing sich in einer selbst gebastelten Leine mit Rad-Trikots, die vor einem Campingwagen am Streckenrand hing und riss. Eine äußerst unnötige und gefährliche Aktion!

Der Franzose bringt seinen Unmut über den Zwischenfall deutlich zum Ausdruck, wirft den umherstehenden Fans ein paar Worte an den Kopf. Dazu zeigt der 30-Jährigen ihnen ironisch den erhobenen Daumen. Anschließend befreit er völlig genervt sein Rad von den Trikots.

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Radprofis schimpfen über Zuschauer bei der Tour

Glücklicherweise bleibt Calmejane bei dem überflüssigen Sturz unverletzt und setzt das Rennen fort.

Doch das eigentliche Problem bleibt: Tag für Tag scheint es bei der Tour de France 2023 zu knallen. Das sorgt im Fahrer-Feld für reichlich Unmut. Denn oft sind unnötige Aktionen von Fans der Grund für die Unfälle.

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Der belgische Radprofi Steff Cras macht einen Fan sogar für sein Aus verantwortlich. „Wenn ein Zuschauer mehr als einen Meter auf die Straße geht und sich nicht bewegt, wenn das Feld kommt, bleibt er besser zu Hause“, schreibt der 27-Jährige bei Twitter. „Du hast keinen Respekt für die Fahrer. Ich hoffe, du fühlst dich richtig schuldig. Wegen dir musste ich die Tour verlassen.“

Cras war am Samstag wenige Kilometer vor dem Ziel der achten Etappe in Limoges zu Fall gekommen. Er erlitt bei dem Sturz Prellungen an Hüfte und Ellenbogen.

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Reißzwecken auf der Straße sorgen für Defekte

Besonders schlimm auch der kriminelle Akt auf der zweiten Etappe: Unbekannte verteilten Reißzwecken auf der Straße, wodurch mehrere Fahrer Defekte erlitten. Doch der Vorfall hätte auch viel schlimmer enden können.

Schon damals wählte Calmejane deutliche Worte: „Vielen Dank für diesen Blödsinn. Deswegen kann man stürzen und sich ernsthaft verletzen, ihr Idioten", schrieb er zu einem Video, das fünf Reißzwecken in seinem Vorderreifen zeigt.

Sein neuester Sturz trägt sicherlich nicht dazu bei, dass sich das Verhältnis verbessert. (pol)