Erneuter Ausbruch sorgt für Verwirrung
Doppelter Schlangen-Alarm: Python in Hannover-Stöcken türmt zweimal in zwei Wochen

Die Schlangen sind los in Hannover-Stöcken! Innerhalb weniger Tage wurde zweimal eine ausgebüchste gelb-weiße Python von der Tierrettung der Feuerwehr eingefangen. Einmal auf einem Balkon und einmal im Hausflur in der gleichen Straße. Am Donnerstag stellt sich heraus: Es waren nicht zwei unterschiedliche Tiere – sondern zweimal dasselbe Exemplar. Der doppelte Ausbruch hat nun Konsequenzen für die 21-jährige Halterin.
Lese-Tipp: Nach Biss von Klapperschlange: Tierhaltungsverbot gegen Frau aus Sehlde
Ermittlungen gegen Besitzerin
Bei der gelben Schlange scheint es sich aufgrund der Färbung um einen hellen Tigerpython zu handeln. Pythons klettern auch in freier Wildbahn auf höher gelegene Objekte, wie etwa Bäume. Die Tiere können bis zu drei Meter lang und 175 Kilo schwer werden.
Zunächst ging man davon aus, dass es sich um zwei verschiedene Tiere gehandelt habe. Doch dem war nicht so: Nach dem ersten Ausbruch kam die Schlange wieder zurück zu der Besitzerin – um zehn Tage später wieder zu tümen. Doch diesmal geht es nicht wieder zurück nach Hause: Das Veterinäramt ermittelt gegen die Halterin. Die Schlange bleibt laut DPA in einer speziellen Auffangsstation – aus der sie hoffentlich nicht wieder entwischen kann.
"Es ist wichtig, dass man Sachkunde hat"

Armin Bauer ist Reptilienpädagoge aus Hilter. Er hält den anhaltenden Trend zu exotischen Haustieren für nicht ungefährlich. „Wenn ich jetzt losgehe und jetzt will ich mir eine Giftschlange kaufen, dann ist das schon mal falsch! Dann mache ich das erst mal mit Schlangen, die nicht giftig sind.“ Vor fünf Jahren wird Bauer selbst von einer seiner Giftschlangen gebissen, hat aber das entsprechende Gegenserum zur Hand. Für ihn ist entscheidend, dass sich Schlangen-Interessierte vor einer Anschaffung intensiv mit dem Thema auseinandersetzen und den Austausch mit anderen Schlangenhaltern suchen.
Schlangen sind teure Haustiere
Gift-und Würgeschlangen sind in Niedersachsen nicht verboten, jedoch meldepflichtig. Tierschutzorganisationen verurteilen den Handel mit den exotischen Tieren. Außerdem nicht zu unterschätzen: Die hohen Unterhaltskosten für Schlangen. Sie brauchen Wärme und das verbraucht in den Gehegen jede Menge Strom. Bei der Frau aus Stöcken bleibt ein Gehege nun jedoch leer: Und das ist wohl besser so für die Schlange und alle Nachbarn.