Um selbst gut dazustehen

Junger Feuerwehrmann (19) legte Brände - um sie dann heldenhaft zu löschen

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Bild: Feuerwehrmann im Einsatz mit Feuerwehrhelm und Feuerwehranzug
von hinten
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Ein junger Feuerwehrmann gestand vor Gericht, dass er selbst Brände gelegt hatte. Symbolbild.
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Dazuzugehören ist nicht immer leicht. Ein 19-Jähriger aus Kassel hat sich aber eine besonders absurde Taktik ausgedacht, um in seiner neuen Feuerwehr-Gruppe seine Teamfähigkeit unter Beweis zu stellen: Er hat selbst Brände gelegt, um sie dann heldenhaft wieder zu löschen. Das Amtsgericht Kassel hat ihn zu einer zweijährigen Jugendstrafe auf Bewährung verurteilt.

Vor Gericht gesteht der junge Feuerwehrmann

Der junger Feuerwehrmann aus Nordhessen hat vor Gericht zugegeben, im vergangenen Jahr selbst drei Brände gelegt zu haben, um später beim Löschen zu helfen. Er habe damit seiner neuen Feuerwehr-Gruppe seine Teamfähigkeit beweisen wollen, sagte der 19-Jährige am Mittwoch vor Kasseler Amtsgericht. Da er die Taten als Heranwachsender begangen hatte, wurde der Fall vor dem Jugendschöffengericht verhandelt.

Personen kamen nicht zu Schaden

Die Staatsanwaltschaft Kassel warf dem Angeklagten vor, im Oktober und November 2022 ein Bücherhaus, eine Schutzhütte sowie einen Stapel Holzstämme angezündet zu haben. Den dabei entstandenen Gesamtschaden beziffert die Anklage auf rund 17.000 Euro. Der 19-Jährige habe aufgrund eines Wohnortwechsels auch die Feuerwehr gewechselt und Sorge gehabt, in der neuen Gruppe keinen Anschluss zu finden, erklärte er. Bei den Taten habe er unter Alkoholeinfluss gestanden. Er sei angeheitert und gedankenlos gewesen.

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Der Angeklagte sagte, er habe bei jeder Tat sichergestellt, dass sich weder Menschen noch Wohnhäuser in der Nähe des Brandortes befunden hätten. Er wusste, dass seine Taten falsch gewesen waren, er mit ihnen großen Sachschaden verursacht und der Feuerwehr geschadet habe. (kmü/dpa)