Michael Davis muss lebenslang in Haft
Vater bittet um Spenden, nachdem er sein Baby getötet hat

Fast sieben Jahre vertuschte er seine Tat…
Michael Davis tötete sein Baby, das erst ein Monat alt war, indem er ihm das Genick brach. Im Netz gab er sich später als trauernder Vater aus und sammelte Spenden für eine Wohltätigkeitsorganisation – weiter in der Hoffnung, ungestraft davonzukommen. Bis jetzt! Am Mittwoch klickten bei dem 29-Jährigen aus dem englischen Leicester die Handschellen.
Rettungskräfte finden leblosen Ollie in seinem Kinderbett
Am 21. Oktober 2017 riefen die Eltern die Rettungskräfte, die den Neugeborenen leblos in seinem Kinderbett entdeckten. Das Baby kam sofort ins Krankenhaus, kurze Zeit später ist er dort für tot erklärt worden. Offensichtliche Anzeichen einer Verletzung oder Krankheit gab es nicht – somit auch keine direkte Erklärung für den Tod des Jungen. Michael Davis und Kayleigh Driver standen im Fokus der Polizei. Sie gaben an, nicht zu wissen, was mit ihrem Kind passiert war. Die komplexe Ermittlung dauerte fast sieben Jahre.
Lese-Tipp: Neuer Knochenfund im Fall Émile – löst das jetzt das Rätsel um den Tod des kleinen Jungen?
In dieser Zeit schrieben die Eltern in den sozialen Medien über den Tod des Sohnes, aber auch über ihre Liebe zueinander. An seinem Geburtstag im Jahr 2021 wünschte sich der Mann Spenden für die Wohltätigkeitsorganisation Sands, die Menschen unterstützt, deren Babys gestorben sind. Was für eine Ironie! Jemand, der selbst sein Baby tötete, stellte sich im Netz wie ein Betroffener dar.
Die Organisation Sands reagierte wütend und bestürzt auf den entsetzlichen Fall. „Die Nachrichten rund um die Verurteilung sind zutiefst beunruhigend, insbesondere für alle, die eine Schwangerschaft oder den Verlust eines Kindes erlebt haben, und wir sind hier, um allen, die dies brauchen, Trost und Unterstützung zu bieten“, so die Geschäftsführerin Clea Harmer. Über den Michaels Aufruf ist keine Spende an die Organisation geflossen, wie Sands bestätigte.
Ganze Familie ging jahrelang durch die Hölle
Die ganze Familie erlebte den schlimmsten Albtraum. Zu Beginn glaubten alle, dass es sich um einen plötzlichen Kindstod handelte. „Im Laufe der Zeit wurden die Verletzungen öffentlich gemacht und wir konnten nicht glauben, was uns erzählt wurde. Ollie war in jeder Hinsicht perfekt, als er geboren wurde“, sagte Ricky Driver, der Opa des toten Jungen in einem Statement der Familie. „Fast sieben Jahre lang gingen wir durch die Hölle, mit all den Lügen und Täuschungen“, so der fassungslose Mann. „Ollie wird für immer in unseren gebrochenen Herzen sein und wir behalten ihn für immer in bester Erinnerung.“
Lese-Tipp: Suche nach Leiche – „Danka (†1) hat das Recht, in Würde begraben zu werden“
Säugling Ollie erlitt mehrere Verletzungen und 40 Knochenbrüche
Ollie soll laut Staatsanwaltschaft an den Folgen eines Genickbruchs gestorben sein. Die Obduktion ergab: Der neugeborene Junge erlitt mehrere Verletzungen, darunter auch eine Hirnverletzung sowie 40 Knochenbrücke. Die Polizei sammelte vier Jahre lang Beweise, bis die Staatsanwaltschaft im Oktober 2021 Anklage gegen das Paar erhob. Die Eltern bestritten die Tat weiterhin.

Michael Davis ist endlich für schuldig erklärt und zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Wegen Mordes an seinem vier Wochen alten Sohn und wegen vorsätzlicher schwerer Körperverletzung in zwei Fällen muss der 29-Jährige mindestens 22 Jahre hinter Gittern sitzen. Kayleigh Driver kommt für sieben Jahre ins Gefängnis, weil sie ebenfalls den Tod des Kindes verursacht oder zugelassen und ihm schwere körperliche Schäden zugefügt oder zugelassen hat. (gsc)