Epidemiologe warnt!

Deswegen sind die Bahnstreiks aktuell gefährlich für die Corona-Lage

Streik der Lokführer legt den Personenverkehr der Deutschen Bahn weitgehend lahm. Infotafel im Hauptbahnhof Stuttgart. Die Bahn warnt vor massiven Beeinträchtigungen im Zugverkehr. // 11.08.2021: Deutschland, Baden-Württemberg, Stuttgart. *** Engine drivers strike largely paralyses Deutsche Bahn passenger services Information board at Stuttgart central station Deutsche Bahn warns of massive disruption to train services 11 08 2021 Germany, Baden Württemberg, Stuttgart
Streik der Lokführer legt den Personenverkehr der Deutschen Bahn weitgehend lahm.
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Volle Bahnsteige und kaum freie Sitzplätze in Zügen: Wegen der Streiks ist das Gedränge bei der Bahn in diesen Tagen mitunter groß. Mehr Kontakte erhöhen laut einem Epidemiologen das Risiko für eine Corona-Infektion.
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Streik komme zu keiner guten Zeit

Dichtes Gedränge in Zügen und an Bahnsteigen infolge der Streiks bei der Bahn erhöhen laut dem Bremer Wissenschaftler Hajo Zeeb das Risiko für Corona-Infektionen. Der Streik komme angesichts steigender Infektionszahlen zu keiner guten Zeit, sagte der Epidemiologe vom Bremer Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie der Deutschen Presse-Agentur. Menschen, die trotz der Streiks mit der Bahn reisen müssten, seien nun auf ein geringeres Platzangebot in den Zügen angewiesen. „Das führt zu Kontakterhöhungen und zu ja erhöhten Infektionsrisiken, gerade unter dem Aspekt der Delta-Variante.“ Der Abstand und die Menge der Kontakte seien entscheidende Einflussfaktoren beim Risiko für Ansteckungen.

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Das empfiehlt der Epidemiologe

Zeeb betonte, Bahnreisen seien insgesamt „relativ sicher“. Die Bahn und andere Anbieter hätten sich zuletzt bemüht, das Infektionsrisiko zu senken. „Jetzt haben wir aber eben Delta, und wir haben eine Streiksituation, die eben einige Schutzmaßnahmen quasi außer Kraft setzt. Also insofern ist das schon eine etwas andere Situation (...).“ Nun müsse man darauf achten, dass die Lage möglichst so bleibe wie bisher. Der Epidemiologe empfiehlt Reisenden, wenn möglich, vorerst auf Bahnfahrten zu verzichten oder auf weniger frequentierte Zeiten auszuweichen und sich in den Zügen zu verteilen.

Die Bahn teilte auf Anfrage mit, viele Reisende hätten die Kulanzregeln in Anspruch genommen und ihre Fahrten bereits auf das Wochenende vorgezogen. Der Konzern bat dennoch erneut alle Fahrgäste um größtmögliche Rücksicht. Das Bordpersonal unterstütze die Reisenden, sich in den Zügen zu verteilen, teilte ein Bahnsprecher mit. Darüber hinaus würden die Fernverkehrszüge während der Fahrt weiterhin doppelt so häufig gereinigt wie vor der Pandemie. (dpa/jar)