Bayern-Star gefrustet wegen des frühen AusscheidensThomas Müller tritt gegen die EM-Taktik von Joachim Löw nach

Da hat jemand noch immer mächtig den Kaffee auf! Thomas Müller ist noch immer genervt vom Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft. Er hatte die große Chance auf den Ausgleich beim 0:2 gegen England im Achtelfinale. Das Problem beim DFB-Team war offenbar aber etwas anderes: die Ausrichtung von Joachim Löw.
Statt Titel gibt's Frust
Thomas Müller hatte viel vor bei der EM, nichts davon ist eigentlich gelungen. Nach seiner Rückkehr in den Kader der deutschen Nationalmannschaft wollte er endlich sein erstes Tor bei einer Europameisterschaft erzielen. Noch wichtiger: Nach dem WM-Titel 2014 wollte er sich mit dem DFB-Team nun auch zu Europas Champion krönen. Dass das nicht geklappt hat, hat seiner Meinung nach auch mit den Vorgaben von Joachim Löw zu tun.
In einem persönlichen Fazit kritisiert Müller die Taktik des scheidenden Bundestrainers. „Der Frust und Ärger“ über das vorzeitige Ausscheiden sitzt bei dem 31 Jahre alten Bayern-Star „auch mit ein paar Tagen Abstand noch tief»“. Für Müller ist man „verdient ausgeschieden“.
Nach nur einem Sieg in vier EM-Partien bilanzierte er: „Uns hat die nötige Effektivität an beiden Enden des Platzes gefehlt.“ Und zur taktischen Ausrichtung der deutschen Mannschaft: „Mit unserer Bestrebung, durch eine eher abwartende, kompakte Defensivstrategie ohne Gegentor zu bleiben, sind wir de facto gescheitert.“
An der Einstellung des Teams lag es nach Ansicht des Weltmeisters von 2014 jedenfalls nicht. „Die Truppe, auf die ich gestoßen bin, hatte die Qualität, den Willen und auch die Arbeitsmoral, wieder an alte Erfolge anzuknüpfen“, so Müller. Fehlte offenbar nur die richtige Taktik. Und die gab Löw seiner Mannschaft laut Müller nicht mit auf den Weg. (sho/dpa)