Eine Woche nach dem Tod des berühmten Kreml-Kritikers
Nawalnys Mutter durfte ihren verstorbenen Sohn sehen

Sie kämpft seit Tagen mit den Behörden.
Es ist keine einfache Zeit für Ljudmila Nawalnaja – erst stirbt ihr Sohn unter katastrophalen Bedingungen in einer Kolonie weit im Norden Russlands. Und bei der Suche nach dem Leichnam wird sie immer wieder von den Behörden abgewiesen. Doch jetzt endlich ein erster Durchbruch!
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Ljudmila Nawalnaja darf die Leiche sehen - aber nicht mitnehmen
Nach quälenden Tagen dufte Ljudmila Nawalnaja am Donnerstag endlich eine Leichenhalle betreten und ihren verstorbenen Alexej sehen. Die 69-Jährige habe ihn aber nicht ausgehändigt bekommen, teilt sie am Donnerstag in einem Video mit.
Der 47-Jährige Nawalny war am Freitag vergangener Woche im Straflager gestorben. Seither hatte die Mutter kaum Informationen von den Behörden bekommen. Sie fordert erneut in dem Video, dass ihr der Leichnam ausgehändigt werde, damit sie ihn beerdigen könne. Und sie wirft dem Machtapparat vor, Nawalny heimlich unter die Erde bringen zu wollen.
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Ljudmila Nawalnaja: „Sie stellen Bedingungen, wo, wann und wie ich Alexej beerdigen soll“
„Sie stellen Bedingungen, wo, wann und wie ich Alexej beerdigen soll. Das ist gegen das Gesetz“, sagte sie in ihrem Video. Die Ermittler hätten gedroht, etwas mit der Leiche anzustellen, wenn sie einem heimlichen Begräbnis nicht zustimme. Deshalb habe sie sich an die Öffentlichkeit gewandt, weil die Angehörigen, aber auch die Anhänger die Möglichkeit haben sollten, sich von Nawalny zu verabschieden.
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Sogar Hunderte russisch-orthodoxe Geistliche und Laien haben in einem Appell den Moskauer Machtapparat zur Freigabe der Leiche aufgefordert. Nach orthodoxem Brauch sollen Gläubige am dritten Tag nach ihrem Tod beerdigt werden.
Dmitrij Medwedew: „Schauen Sie sich das lächelnde, glückliche Gesicht der Nawalny-Witwe an"
Unterdessen hat sich der ehemalige Präsident Dmitri Medwedew über Alexej Nawalny und seine Frau lustig gemacht. „Bei uns gehört es sich so – über Verstorbene sagen wir nur etwas Gutes oder gar nichts. Über ihn kann ich nichts Positives sagen“, so beginnt der 58-Jährige mit seiner Hasstirade über den Toten in einer Art Pressekonferenz, die er in Ausschnitten bei Telegram veröffentlicht.
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„Schauen Sie sich das lächelnde, glückliche Gesicht der Nawalny-Witwe an: Es hat den Anschein, als ob sie all die Jahre darauf gewartet hat, um ihre politische Karriere zu starten“, behauptet Medwedew dann, der aktuell stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates ist.
Dass Julia Nawalnaja (47) unter Tränen auf der Münchner Sicherheitskonferenz gesprochen hat und ihr die Trauer deutlich anzusehen ist, darüber sagt Medwedew nichts. Beobachter beschreiben ihn seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine als einen Scharfmacher – er fällt immer wieder mit Hasstiraden Richtung Westen auf.
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