Eine Chronologie der schlimmsten Bahnunglücke in Europa

ARCHIV - Hunderte von Helfern versuchen im Wrack des verunglückten ICE 884 bei Eschede in der Nähe von Celle noch Opfer des Zugunglücks zu finden. 101 Menschen starben (Archivbild vom 03.06.1998). Foto: Ingo Wagner  (zu dpa-Serie "Die 90er Jahre" vom 17.03.)  +++(c) dpa - Bildfunk+++
1998 sterben 101 Reisende, als in Eschede Waggons eines ICE an einer Straßenbrücke zerschellen (Archivfoto).
dpa, A2942 Ingo Wagner

Bahnfahren ist sicher - meistens zumindest. Bei dem Zusammenstoß eines Personenzuges mit einem Güterzug bei Neuss ist niemand gestorben, zahlreiche Menschen wurden aber verletzt. Bei Unglücken im Zugverkehr kamen allerdings schon Hunderte Menschen ums Leben. Hier sind einige der schlimmsten Zugunfälle der letzten Jahre in Europa.

Wagen prallen mit Strommast zusammen: 20 Häuser bei Explosion zerstört

Dezember 2016 - Bulgarien: Ein Güterzug mit insgesamt 24 Kesselwagen entgleist, die hinteren Wagen kollidieren mit einem Strommast. Bei der folgenden Explosion kommen fünf Menschen ums Leben, mindestens 29 weitere wurden verletzt. Außerdem wurden 20 Häuser zerstört.

Februar 2016 - Deutschland: Zwölf Menschen sterben beim schwersten Zugunglück in Bayern seit gut 40 Jahren. Auf der eingleisigen Strecke zwischen Rosenheim und Holzkirchen rasen in Bad Aibling zwei Nahverkehrszüge frontal ineinander. Gegen den Fahrdiensteiter wird ermittelt.

Juli 2013 - Spanien: Beim schwersten Bahnunglück in Spanien seit 1972 kommen nahe der Pilgerstadt Santiago de Compostela 80 Menschen ums Leben, 144 werden verletzt. Der Hochgeschwindigkeitszug biegt kurz vor dem Bahnhof zu schnell in eine Kurve und entgleist.

18 Tote, weil Lokführer ein Stoppsignal übersieht

(120304) -- ZAWIERCIE, March 4, 2012  -- Resuers carry a body of a victim at the train crash site in the village of Chalupki near the city of Zawiercie in Silesian, Poland, March 4, 2012. Two trains collided head-on in southern Poland late Saturday, killing at least 16 and injuring around 60 others in one of the worst train crashes in the country in years, officials said. Gao Fan) (djj) |
Zugunglück in Polen: 16 Menschen sterben, als zwei Züge frontal ineinanderrasen.
stp, picture alliance / Photoshot

März 2012 - Polen: 16 Menschen kommen ums Leben, als zwei Züge mit insgesamt 350 Insassen frontal ineinanderrasen. Bei dem Unglück nahe Zawiercie, nördlich von Krakau, werden etwa 50 Menschen verletzt.

Januar 2011 - Deutschland: Zehn Menschen sterben, als ein Nahverkehrszug bei Oschersleben in Sachsen-Anhalt mit einem Güterzug zusammenstößt. Ein Lokführer hatte zwei Haltesignale überfahren.

Februar 2010 - Belgien: Im morgendlichen Berufsverkehr übersieht ein Lokführer nahe Brüssel ein Stoppsignal. Zwei Regionalzüge prallen zusammen. Mindestens 18 Menschen sterben, rund 80 werden verletzt.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Über 100 Tote 1998 in Eschede

Juni 2009 - Italien: Am Bahnhof von Viareggio in der Toskana explodiert ein mit Flüssiggas beladener Güterwagen. Er war nach einem Achsbruch entgleist. 31 Menschen sterben, etwa 1.000 müssen in Sicherheit gebracht werden.

Januar 2006 - Montenegro: Nahe der Hauptstadt Podgorica entgleist ein Regionalzug, vier Waggons stürzen in eine Schlucht. 44 Menschen kommen ums Leben, 198 werden verletzt. Die Bremsen hatten versagt.

Januar 2005 - Italien: Auf der eingleisigen Strecke Bologna-Verona prallen ein Passagierzug und ein Güterzug zusammen. 17 Menschen sterben. Ein Lokführer hatte bei dichtem Nebel ein Haltesignal übersehen.

Juni 1998 - Deutschland: Bei Eschede in Niedersachsen zerschellen Waggons eines ICE an einer Straßenbrücke. 101 Reisende sterben, Dutzende werden schwer verletzt. Ein gebrochener Radreifen hatte den Zug zum Entgleisen gebracht.