Mann missbraucht Mädchen (10)
Warum lief der Sex-Täter trotz Haftbefehl weiter frei rum?
Wut und Fassungslosigkeit in Edenkoben (Rheinland-Pfalz)!
Viele Fragen sind nach dem mutmaßlichen sexuellen Missbrauch der Zehnjährigen offen. Offenbar war schon kurz vor der Tat gegen den mutmaßlichen Täter ein Haftbefehl beantragt worden. Menschen in der 20.000-Einwohner-Stadt fragen sich: Wie konnte es so weit kommen, warum konnte der vorbestrafte Sex-Täter erneut rückfällig werden? RTL geht dieser Frage in einem Video auf den Grund.
Haftbefehl gegen vorbestraften Sex-Täter lag bereits vor - er wurde 2008 bereits inhaftiert!
Der aktuelle Stand der Ermittlungen: Ein 61-Jähriger soll am Montag eine zehnjährige Gymnasiastin auf dem Weg zur Schule abgefangen, in sein Auto gezerrt und mutmaßlich sexuell missbraucht haben. Er soll mit der Zehnjährigen zu einem leerstehenden Gebäude im Landkreis Bad Dürkheim gefahren und anschließend mit ihr in seinem Auto geflüchtet sein. Die Polizei konnte ihn schließlich auf der Bundesstraße stoppen und das Mädchen befreien. Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft weitere Details mitgeteilt. So wurde der mutmaßliche Täter bereits im Jahr 2008 wegen einer Sexualstraftat verurteilt, seit Mitte Juli ist er wieder auf freiem Fuß. Zudem ist er wegen Körperverletzung und Eigentumsdelikten vorbestraft. Nach seiner Haftentlassung im Juli habe er unter Führungsaufsicht gestanden. Das Opfer und der mutmaßliche Täter kannten sich den Ermittlungen zufolge nicht. Der Mann befindet sich in U-Haft, aktuell wird sein Handy ausgewertet.
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Zuletzt hatte der 61-Jährige immer wieder gegen seine Auflagen verstoßen. Konkret: Er habe sich nicht an Kontakt- und Aufenthaltsverbote gehalten und auch gegen das Tragen einer elektronischen Fußfessel gab es Verstöße, so der leitende Oberstaatsanwalt Hubert Ströber. Daraufhin habe die Staatsanwaltschaft eine Anklageschrift mit Haftbefehl an das zuständige Amtsgericht verschickt. Der Haftbefehl sei wegen des Verdachts der Flucht- und Verdunklungsgefahr von der Staatsanwaltschaft gestellt worden. Die Anklageschrift sei am 8. September fertiggestellt worden, sagt Ströber. Doch: Diese müsse auf dem Postweg an das zuständige Gericht übermittelt und dann dort geprüft werden, bevor ein Haftbefehl vollzogen werden könne.
Mutmaßlicher Missbrauch in Edenkoben: „Es ist der größte Verrat an einem Kind“
Während der mutmaßliche Täter nun in Untersuchungshaft sitzt, herrscht in Edenkoben (Rheinland-Pfalz) auch Tage nach dem entsetzlichen Vorfall Fassungslosigkeit und Wut. Wut darüber, dass der Mann offenbar erneut rückfällig werden konnte, dass die Behörden dies nicht verhindert haben.
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Auch das Jugendzentrum Edenkoben hat sich zu dem mutmaßlichen sexuellen Missbrauch geäußert. „Es ist der größte Verrat an einem Kind, seiner Verletzlichkeit… seiner Seele und es erschüttert das Vertrauen in unser Rechtssystem“, ist in einem Facebook-Post zu lesen. Worte, die das ausdrücken, was vermutlich vielen Bürgerinnen und Bürgern in den Ort durch den Kopf gehen. (ibü mit dpa)