Kindheit mit Aggressionsproblemen und Panikattacken „Nahtoderfahrung“ – Echt-Sänger Kim Frank dachte, mit 24 „ist es vorbei“

ECHT intime Einblicke in die Kindheit der Teenie-Band!
Die Freunde Kim, Kai, Puffi, Gunnar und Flo nehmen ihre Fans in einer Doku mit auf eine Zeitreise ihrer Band-Geschichte. Doch es ist nicht nur die Geschichte eines Riesenerfolgs der Kultband Echt – es geht auch um den Leidensdruck junger Menschen, die sehr früh berühmt geworden sind.
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Frontsänger Kim Frank hat „keine Luft mehr bekommen“
Mit zehn oder elf Jahren erlebt Frontsänger Kim Frank seine ersten Panikattacken. „Meistens lag ich abends im Bett und habe ich plötzlich keine Luft mehr bekommen. Mein Herz hat gerast, ich habe geschwitzt“, erzählt der 41-Jährige in der ARD Dokumentation „Echt – Unsere Jugend“.
Im Krankenhaus wird der Junge auf Asthma und Allergien untersucht, doch Panikattacken sind damals keine gängige Diagnose, erzählt er. So lernt der Musiker früh, mit den Attacken umzugehen: „Also hab ich das Fenster aufgemacht und mich auf meinen Schreibtisch gesetzt. Hab versucht, ruhig durch die Nase zu atmen und immer wieder gesagt: ‘gleich ist es vorbei.’“
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Doch für den Kim Frank sind diese Panikattacken eine „Nahtoderfahrung“. Durch diese Erlebnisse ist er als Jugendlicher überzeugt, dass er früh sterben wird: „Aus irgendeinem Grund dachte ich, mit 24 ist es vorbei.“ Irgendwann gehen die Panikattacken für einige Jahre zwar weg, doch die Angst zu sterben bleibt für den Sänger. Also schwört er sich im Kindesalter, bis zu seinem 24. Geburtstag alles erlebt zu haben.
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Echt-Sänger ist auf Klassenlehrerin losgegangen
Kim Frank ist in einer Sozialbausiedlung in Flensburg (Schleswig-Holstein) mit seiner alleinerziehenden Mama und einem Bruder aufgewachsen. Seinen Vater hat er nie kennengelernt, die Mutter muss in dieser Zeit viel arbeiten. In der Grundschule entwickelt Kim Frank dann Aggressionsprobleme. „Wenn jemand unfair war, habe ich zugeschlagen“, erzählt der Sänger in der Doku.
Einmal habe er seine Klassenlehrerin mit seinem Turnbeutel verprügelt, weil sie die versprochene Sportstunde nicht eingehalten hätte. Dass er und seine Bandkollegen im Teenager-Alter die Schule für eine Musikkarriere abbrechen dürfen, ist für Kim Frank damals „das Größte“, erzählt er in der Doku.
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Gitarrist Kai Fischer hat schon früh Depressionen

Doch der Frontsänger ist nicht der einzige Musiker der Echt-Band, der in seiner Jugend mit psychischen Problemen kämpft. Kai Fischer „hatte mit einer unkontrollierbaren Traurigkeit zu kämpfen“, erzählt der Sänger weiter. Dem Echt-Gitarristen fällt es damals schwer, über seine Probleme zu sprechen, heißt es. Und Mental Health und Depressionen sind in den späten 90er-und 2000er-Jahren kaum ein Thema in der Gesellschaft. „Wer einen Psychologen oder Psychiater hatte, hatte sich nicht in Griff“, erinnert sich Kim Frank.
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Die Kindheitsfreunde haben während ihrer steilen Karriere immer häufiger Differenzen – bis sie sich im Jahr 2002 trennen. Doch jetzt, über 20 Jahre später, schließen die fünf Musiker ein Comeback nicht mehr aus. (jsi)
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Hier finden Sie Hilfe in schwierigen Situationen
Sollten Sie selbst von Suizidgedanken betroffen sein, suchen Sie sich bitte umgehend Hilfe. Versuchen Sie, mit anderen Menschen darüber zu sprechen! Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch die Möglichkeit, anonym mit anderen Menschen über Ihre Gedanken zu sprechen. Das geht telefonisch, im Chat, per Mail oder persönlich. Wenn Sie schnell Hilfe brauchen, dann finden Sie unter der kostenlosen Telefon-Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 Menschen, die Ihnen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.