Anwohner sind genervt

E-Ladesäulen-Empörung in Frankfurt: „Das muss ich jetzt nicht unbedingt vor meiner Haustür haben“

Brandneue E-Ladestationen mitten in der hessischen Metropole Frankfurt am Main: Für E-Autofahrer ein Grund zur Freude, da es in vielen Städten zu wenig Ladestationen gibt. Diese Freude können die Anwohner in Frankfurt Oberrad nicht teilen, denn offenbar hat die Stadt bei der Planung der Ladestationen einiges vermasselt. Warum die Ladestationen bei den Anwohnern für Empörung sorgen – im Video.

Anwohnerin Andrea Giar: „Ich finde sie extrem störend"

Die Anwohnerin Andrea Giar ist genervt. Die drei E-Ladestationen, die vor ihrem Wohnhaus stehen, treiben sie zur Weißglut: „Ich finde sie extrem störend, diese blaue Farbe, diese Säulen. Das muss ich jetzt nicht unbedingt vor meiner Haustür haben.“ Und da hört der Ärger um die Ladestationen noch nicht auf: „Nachts haben wir dann hier das Rotlichtviertel, weil die Lampen oben rot leuchten, wenn falsch geparkt wird oder zu lange geladen wird." Diese scheinen gemeinsam mit der blauen Farbe der Stationen in ihren Flur hinein, erzählt die Anwohnerin.

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Drei blaue E-Ladestationen in Frankfurt Oberrad
In Frankfurt Oberrad hat die Stadt die E-Ladestationen zu weit auf dem Gehweg angebracht, ohne die Anwohner über das Vorhaben zu informieren. Die Anwohner sind genervt.
RTL

Ladesäulen zu weit auf dem Gehweg

Die ungünstige Lage der Ladestationen scheint sich zu bestätigen, denn offenbar hat die Stadt die drei Ladestationen zu weit auf dem Gehweg angebracht, erzählt uns der Ortsbeirat Cary Drud. „Des Weiteren ist das hier eine Einbahnstraße. Die Autos müssen oft rückwärts rangieren, um hier laden zu können“, so Drud im RTL-Interview.

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Augenscheinlich ein Planungsfehler, aber da hört es noch nicht auf. Auch in einer anderen Straße in Frankfurt wurden E-Ladestationen angebracht, obwohl diese künftig zu einer autofreien Zone werden soll. Eine ungünstige Standortwahl, erklärt uns der Stadtverordnete Christian Becker: „E-Mobilität ist wichtig und muss gefördert werden und dafür brauchen wir auch Standorte. Hier ist es allerdings so, der Standort ist schlicht und ergreifend nicht geeignet, weil hier keine Autos mehr hinfahren werden, um an den Ladesäulen zu tanken.“

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Die Stadt Frankfurt zeigt sich einsichtig

Die Stadt Frankfurt zeigt sich bei beiden Planungsfehlern einsichtig und möchte in Zukunft besser mit den Anwohnern und Ortsbeiräten kommunizieren. Die Straße, in der bald keine Autos mehr fahren dürfen, soll für rund 30.000 Euro versetzt werden. Eine kostspielige Angelegenheit! (bch/aba)