Gewalt, Drogengeschäfte und Kriminalität

Anwohner und Geschäftsinhaber in Duisburg-Meiderich fühlen sich unsicher

Der Bahnhof in Duisburg-Meiderich ist zum neuen Kriminalitätsschwerpunkt geworden. Anwohner und Geschäftsleute sprechen von Gewalt, Drogen und Kriminalität auf der Straße. Einige Ladeninhaber überlegen, ihre Geschäfte deswegen früher zu schließen.

Ein Stadtteil der für knapp 47.000 Menschen Heimat ist. Und das seit vielen Jahren. Im Herzen des Bezirks ist die Von-der-Mark-Straße die Einkaufsstraße hier. Ein Treffpunkt zum Austausch und Zusammenkommen. Doch das Image bröckelt. Inzwischen ist Meiderich eher geprägt von Drogen, Gewalt und Kriminalität. Viele Anwohner und Geschäftsleute fühlen sich nicht mehr sicher. Sie haben Angst.

Busbahnhof als Hotspot

Udo Winkler ist Fraktionsvorsitzender der SPD in der Bezirksvertretung. Er will den Zerfall des Stadtteils nicht einfach hinnehmen. Der Lokalpolitiker wird immer wieder auf die Probleme hier angesprochen. Er sagt klar: „Egal, wer hier diese Unruhe stiftet, die Menschen anpöbelt. Das ist unser Meiderich und wir wollen es zurückhaben". Der 65-Jährige kennt die Hotspots: Der Busbahnhof und eine Tiefgaragenauffahrt. Alkoholiker und Obdachlose treffen sich dort täglich. Sie pöbeln und beschimpfen, die Anwohner. Es geht so weit, dass Geschäftsleute überlegen, ihre Läden früher zu schließen. Denn sie haben Angst, überfallen zu werden, wenn es dunkel wird. Konkrete Pläne gibt es da aber noch nicht. Es scheint eine Art Hilferuf zu sein.

Polizei bestätigt zunehmende Straftaten

Es ist keine gefühlte Unsicherheit. Die Polizei Duisburg hat eindeutige Zahlen. Von Neujahr bis August 2024 hat es insgesamt mehr als 400 Straftaten in diesem Bereich gegeben. Darunter fallen 50 Körperverletzungen. Im Jahr zuvor waren es in dem Zeitraum noch knapp 270 Straftaten. Vor allem Gruppen von Jugendlichen sind mehrfach aufgefallen, so die Polizei. Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund ist in Meiderich ungewöhnlich hoch. Er liegt bei knapp 50 Prozent. Wesentlich höher als der Durchschnitt der Stadt. Aktuell wird geprüft, ob am Busbahnhof Kameras von der Polizei installiert werden können. Die Stadt betont, dass das Ordnungsamt dort dauerhaft unterwegs sei. Udo Winkler und viele andere Menschen in Duisburg-Meiderich hoffen jetzt auf die Hilfe der Stadt. Der 65-Jährige fordert mehr Polizei, auch in Form von Videoüberwachung. Damit der Stadtteil wieder zu der Heimat wird, der er früher einmal war.