Dschungelcamp 2016 - Tag 9: Tränen bei Ricky Harris, Menderes Bagci, Jürgen Milski und Thorsten Legat
So feucht wie gerade ist das Dschungelcamp noch nie gewesen - und das liegt nicht am Regen. Noch nie zuvor gab es so viele männliche Heulbojen auf einem Haufen wie in der Jubiläumsstaffel von "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus". Allein am neunten Tag lassen es insgesamt vier Männer einfach laufen. Da wäre zuerst Ricky. Sein Tränen-Thema: Er weint, weil er sich missverstanden und von den Anderen nicht be- und geachtet fühlt.
Ricky Harris hat es nicht leicht im Dschungelcamp. Der Moderator fühlt sich von seinen Mitcampern nicht ernst genommen oder gar verstanden. Bei der Schatzsuche am neunten Tag ging es zudem darum, den Campbewohnern ein Tier zuzuordnen. Ricky war über sein Tier überhaupt nicht glücklich – die Schlange. Ein Grund für ihn, um in Tränen auszubrechen. Außerhalb des Camps treffen wir Rickys Mutter Bettijean. Sie möchte uns unbedingt erklären, warum ihr Sohn so nah am Wasser gebaut ist. "Er ist sehr emotional, wenn die Dinge nicht in seinem Sinne laufen."
Trauerkloß Nummer 2: Menderes Bagci. Sein Jammer-Dilemma: Rolf Zachers plötzlicher Auszug. "Diese Nähe und Zuneigung, die der Rolf ihm gegeben hat, die vermisst er natürlich. Er wird nicht mit jedem so warm. Das hat ihn jetzt so runtergezogen", verrät Menderes' Manager Engin Cömert. Und auch Jürgen Milski, der sonst so muntere Malle-Barde, schluchzt wegen Rolfs Auszug. "Wenn man zur Ruhe kommt und Zeit hat über Dinge nachzudenken, wie es jetzt im Camp der Fall ist, dann ist es wohl leider so, dass viele Erinnerungen wieder hochkommen", so Jörg Joemann, ein Freund des Sängers.
Traurig ist das Stichwort auch beim sonst so harten Campsoldaten Thorsten Legat. Aus ihm bricht es nach der mit neun Sternen bestandenen Dschungelprüfung einfach so heraus. Seine Frau Alexandra sieht das so: "Da hat man dem Thorsten angemerkt, dass er schon unheimlich unter einer Anspannung gestanden hat, weil er das Beste rausholen wollte. Und als die Anspannung von ihm abgefallen ist, sind ihm die Kinder hochgekommen und die Sehnsucht und dann hat er halt Gefühle gezeigt."
Die Nerven im Dschungelcamp liegen blank
Die Nerven liegen ganz offensichtlich blank. Bei den Dschungelinsassen, aber auch bei ihren Angehörigen im Versace Hotel. Doch woher kommen diese plötzlichen Gefühlsausbrüche. Ist das Camp vielleicht doch zu hart für die sonst so emotionskühle Testosteron-Front? Eine, die es wissen muss, ist Giulia Siegel. Sie war 2009 selbst im Dschungelcamp und hat eine Erklärung, warum die Männer jetzt zu Memmen mutieren. "Alles kann einen Mann weich machen, wenn man ihn nur lange genug auf 100 Quadratmeter einsperrt, ihm nichts zu essen gibt und das Tag- und Nachtgefühl raubt. Dann wird ein Mann sehr schnell weich. Die Männer weinen darin so schnell, weil sie Probleme aus der Kindheit haben. Ein Dschungel-Männerhort."
Echte Kerlen, die ihre weiche Seite zeigen - durchaus beliebt bei Frauen. Auch Dschungel-Aussteiger Rolf Zacher kennt sich mit Camp-Gefühlen aus. Er hatte kurz vor seinem Auszug seinen Tränen-Tiefpunkt. Wir treffen ihn vor wenigen Stunden im Hotel. Ihm geht es gesundheitlich wieder besser. Und er hat Herz und Verständnis für die Heulhelden des Dschungels. "Wenn solche Männer weinen, werden sie ganz frei von dem 'Ich muss gewinnen'. Das ist das, was man gelernt: Ein Mann hat nicht zu weinen. Davon freizukommen – ganz toll. Wie der Gladiator so weich geworden ist – da fange ich fast an zu heulen."
Es ist wohl diese Mischung aus Macho und Memme, die die Männer im Camp gerade durchaus nach vorne katapultieren kann. Doch nicht alle beherrschen diese beiden Seiten. Manche sind auf Dauer einfach zu weich. Andere hingegen haben bisher zu wenig Gefühle gezeigt. Bis jetzt. Denn emotionale Ausbrüche wie diese gestern Nacht - so bestätigt uns das Giulia Siegel - können taktisch klug sein. Vor allem wenn man gewinnen will. Thorsten Legat beherrscht das machohafte Ausziehen und macht uns nicht nur den Heulhannes. Und noch was bleibt hängen: Testosteron und Tränen passen spätestens jetzt sowas von zusammen.