Sächsischer Ministerpräsident in Gefahr?
Querdenker sollen Kretschmers Ermordung bei Telegram geplant haben
Kretschmer-Gegner unzufrieden mit den Corona-Maßnahmen
Kaum zu glauben: Mehr als 100 Mitglieder sollen in einer Telegram-Gruppe aus Dresden Pläne zur Ermordung an Sachsens Ministerpräsidenten Michael Kretschmer geschmiedet haben. Offensichtlich seien die Mitglieder der Gruppe nicht zufrieden mit den Corona-Maßnahmen, das geht aus einer Recherche des ZDF hervor.
"Bei dem Typen einmarschieren, den Typen dort rausziehen und irgendwo aufhängen"
Was in der Gruppe geschrieben worden sein soll, ist unfassbar. Der Gruppen-Administrator Daniel soll folgendes geschrieben haben: „Ich würde auch bis zum Äußersten gehen, wenn es sein muss." Weiter schreibt er: „Mich impft keiner", denn er soll angeblich "zwei Armbrüste und eine scharfe Waffe" besitzen. Das Ganze soll er laut der ZDF-Sendung „Frontal“ in dem Telegram-Chat geschrieben haben.
Aber es kommt noch härter: Einige Mitglieder aus der Gruppe, die sich „Dresden Offlinevernetzung“ nennt, sollen sich nachts in einem Dresdner Park getroffen haben. Dort gingen die Pläne Rund um die Ermordung Kretschmers wohl weiter – sie sollen einen Anschlag auf den 46-jährigen Ministerpräsidenten Sachsens organisiert haben und wollten ihn „absägen“, wie es im Chat laut „Frontal“ heißen soll. „Bei dem Typen einmarschieren, den Typen dort rausziehen und irgendwo aufhängen", so soll es Gruppen-Administrator Daniel weiter geschildert haben.
Nicht die ersten Mordpläne an Kretschmer
Zu einem Anschlag ist es zum Glück nicht gekommen. Doch die Mordpläne der Telegram-Gruppe sind keine Einzelheit. Gegen den CDU-Politiker Kretschmer ist es in der Vergangenheit immer öfter zu radikalen Drohungen und Gewaltfantasien gekommen. So beispielsweise wie vergangenen Monat, als Teilnehmer des sogenannten „Corona-Spaziergangs“ lautstark Sätze wie „Kretschmer muss weg“ oder „Schießt ihn ab“ gerufen wurde.
Der sächsische Verfassungsschutz beobachtet allerdings eine „zunehmende Radikalisierung der Szene“, laut „Frontal“. Besonders über die Nachrichten-App Telegram sollen Verschwörungstheorien und Hass verbreitet werden. Die Gruppe mit den Mordplänen „Dresden Offlinevernetzung“ wurde wenig später auf privat gestellt, sodass nicht mehr jeder die Chats lesen und der Austausch der Mitglieder geheimer stattfinden kann. (ljo)