Droht dem Biathlon ein Skandal?Olympiasieger erhebt schwere Doping-Vorwürfe gegen Überflieger aus Norwegen

Sind all die Erfolge etwa illegal zustande gekommen?
Der zweimalige Olympiasieger Dmitry Vasilyev (60) erhebt aktuell erneut schwere Vorwürfe gegen die norwegischen Biathlon-Überflieger. Besonders in seinem Visier: Superstar Johannes Thingnes Bö (30). In den Augen des Russen sind die Skandinavier vor allem eins: Betrüger.
Doping im Biathlon? Norweger nehmen das Asthma-Medikament Salbutamol ein
Was meint Vasilyev? Viele Athletinnen und Athleten aus den norwegischen Wintersport-Teams dürfen dank einer Ausnahmegenehmigung seit vielen Jahren das Asthma-Medikament Salbutamol zu sich nehmen. Der Vorteil daran: Die Mittel wirken sich positiv auf die Ausdauerleistung aus. Deshalb bezeichnet Vasilyev die Skandinavier seit jeher als Doper.
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Im Gespräch mit Match TV hat der Ex-Biathlet seine Vorwürfe nun noch einmal erneuert. „Sie haben die sehr fiktive Ausrede, dass sie sehr krank sind. Und trotzdem gewinnen sie fast alle Wettbewerbe. Gleichzeitig nehmen sie illegale Drogen auf legalem Weg. Deswegen nenne ich sie so.“
Welt-Anti-Doping-Agentur erlaubt das Mittel beim Biathlon in Maßen
In der Tat: Die Norweger haben den Biathlon-Weltcup in der vergangenen Saison nach Belieben dominiert. Allen voran Johannes Thingnes Bö. Er holte 16 Siege. Erfolge, die der 5-fache Olympiasieger und 17-fache Weltmeister dem Doping verdankt? Ja, meint Vasilyev. Für den Russen sind die Erfolge angesichts der Asthma-Medikamente nichts wert.
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Und was sagen die Norweger selbst dazu? Die haben sich noch nicht offiziell über die Unterstellungen beschwert. Nicht einmal eine offizielle Reaktion aus dem norwegischen Lager hat es jetzt oder in der Vergangenheit gegeben. Ein Grund dafür gibt es auch nicht: Die Einnahme des Medikaments Salbutamol ist von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) bis zu einem Maß von 1.600 Mikrogramm pro Tag erlaubt. Das interessiert Vasilyev nicht. (sport.de/nlu)