Dietmar Bartsch meint: "Passt nicht in diese Zeit"

Linke stänkert gegen das neue Kanzleramt von Olaf Scholz - 777 Millionen Euro Kosten!

News Themen der Woche KW40 News Bilder des Tages Berlin, Apfelkabinett im Kanzleramt Übergabe der Apfelpräsente an das Bundeskabinett am 05.10.2022 im Rahmen ihres wöchentlichen Treffens im Kanzleramt. Die Blütenköniginnen aus den deutschen Hauptanbaugebieten übergeben dem Bundeskabinett dieses Jahr einen Korb mit den Sorten Elster, Red Prince, Roter Boskoop, Jonagold und Holsteiner Cox. Im Bild: Olaf Scholz Bundeskanzler, SPD neben der Blütenkönigin aus Sachsen Helena Ohnsorge. Berlin Bundeskanzleramt Berlin Deutschland *** Berlin, Apple Cabinet in the Chancellors Office Presentation of apple gifts to the Federal Cabinet on 05 10 2022 as part of their weekly meeting in the Chancellors Office The blossom queens from the main German growing regions present the Federal Cabinet this y
Freut sich über Äpfel - und vielleicht bald auch über ein größeres Kanzleramt: Olaf Scholz bekommt Besuch von den Blütenköniginnen (Foto vom 5.10.2022)
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Das Kanzleramt soll größer werden – der Krach darüber ist es schon!
Der Amtssitz von Olaf Scholz soll erweitert werden. Geschätzte Kosten: 777 Millionen Euro. Und das, während fast alle im Land den Gürtel enger schnallen müssen. Jetzt fordert der Co-Fraktionschef der Linken im Bundestag: Schluss damit! Dietmar Bartsch sagt dem Magazin stern: „Es passt nicht in diese Zeit, dass eine Regierung, die Bürgerinnen und Bürger überall zum Sparen auffordert, für sich selbst so viel Geld ausgibt.“
LESE-TIPP: Das soll das neue Mega-Kanzleramt werden – RTL erklärt alle Details!

Kanzleramt zu Ostern im Sonnenschein mit blühenden gelben Blume 4.4.2021 Kanzleramt zu Ostern im Sonnenschein mit blühenden gelben Blumen Berlin Berlin Berlin GER *** Chancellery at Easter in the sunshine with blooming yellow flower 4 4 2021 Chancellery at Easter in the sunshine with blooming yellow flower Berlin Berlin GER
Krach ums Kanzleramt! Der Amtssitz von Olaf Scholz soll erweitert werden. Geschätzte Kosten: 777 Millionen Euro. (Archivfoto)
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LESE-TIPP: RTL-Politikchef Nikolaus Blome fragt in seinem Kommentar zum neuen Kanzleramt: Muss das jetzt sein?

Das größere Kanzleramt soll Kindergarten, Postzentrum und Wohnung bekommen

27.09.2022, Berlin: Dietmar Bartsch, Fraktionsvorsitzender der Partei Die Linke, spricht bei einem Pressestatement vor Beginn der Fraktionssitzung der Linken im Bundestag. Foto: Michael Kappeler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Sieht rot, wenn es um die Erweiterung des Kanzleramts geht: Dietmar Bartsch von der Partei DIE LINKE
sei, dpa, Michael Kappeler

Die Bundesregierung plant, im Park des bestehenden Kanzleramts vom kommenden Jahr an 400 neue Büroräume anzubauen. Außerdem sollen ein Post- und Logistikzentrum, eine Kita und eine neue Dienstwohnung für den Kanzler entstehen. Der Hubschrauberlandeplatz soll verlegt werden. Die Kosten belaufen sich nach aktuellen Berechnungen auf 777 Millionen Euro.

Kanzler Scholz hatte in einem ZDF-Interview im Sommer gesagt, er halte es für richtig, an den Planungen festzuhalten, die noch in der Regierungszeit seiner Vorgängerin Angela Merkel auf den Weg gebracht worden waren. Regierungssprecher Steffen Hebestreit bekräftigte gegenüber dem stern, dass sich an dieser Position des Kanzlers nichts verändert habe.

Pläne für die Erweiterung stammen noch aus der Zeit von Angela Merkel

ARCHIV - 06.10.2022, Bayern, München: Angela Merkel (CDU, frühere Bundeskanzlerin, nimmt an einem Festakt zum 77-jährigen Bestehen der Süddeutschen Zeitung im Gärtnerplatztheater teil. Merkel hat die Entscheidung früherer Jahre verteidigt, für eine Übergangszeit während der Energiewende sehr stark auf billiges Erdgas aus Russland gesetzt zu haben. (zu dpa: «Merkel bereut früheres Vertrauen in Russland als Gaslieferant nicht») Foto: Sven Hoppe/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die Pläne für eine Erweiterung des Kanzleramtes stammen noch aus der Zeit von Angela Merkel als Regierungschefin
shp sei, dpa, Sven Hoppe

Nachdem Olaf Scholz im Dezember 2022 ins Amt gekommen war, entschied er, das Merkel-Projekt nicht aufzuhalten. Mitgehangen, mitgefangen, könnte man sagen: Scholz war Finanzminister, als der Erweiterungsplan erstmals die Haushaltsplanung erreichte. Im Sommer 2022 sagte der Kanzler dann in einem Interview: „Ich glaube, dass so eine lange vorbereitete Planung, die jetzt sehr weit fortgeschritten ist, auch zu Ende geführt werden muss.“

Das Kanzleramt gilt als der größte Regierungssitz der Welt, größer als das Weiße Haus oder 10 Downing Street. Allerdings: Im Kanzleramt sind viele Mitarbeiter untergebracht, deren Pendants in Washington oder London in zusätzlichen Gebäuden arbeiten. Und in manchem autoritären Staat nimmt allein der Präsidentenpalast in etwa so viel Platz ein wie in Berlin das gesamte Regierungsviertel rund ums Reichstagsgebäude.

Die Bundesregierung argumentiert, der Platz reiche längst nicht mehr für alle Mitarbeiter. Nicht nur das Aufgabenspektrum sei um Themen wie Digitalisierung oder Cyberkriminalität gewachsen, heißt es auf der Internetseite bundeskanzler.de, sondern auch die Zahl der Beschäftigten: von 410 auf derzeit 750. Der ursprüngliche Bau sei aber nur für maximal 460 Arbeitsplätze ausgelegt, deshalb müssten mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf andere Gebäude ausweichen. Ziel des Erweiterungsbaus sei es, „alle Beschäftigten wieder zusammenzuführen.“ (rsa/stern)