Das große Fahrer-Zeugnis
Die Gewinner und Verlierer der Formel-1-Saison 2021

Die Formel 1 hat einen neuen Weltmeister: Max Verstappen hat eine starke Saison mit dem Titel gekrönt und ist wohl der große Gewinner des Jahres. Welche Fahrer haben 2021 noch überzeugt? Wer hat enttäuscht? Wir ziehen im großen Formel-1-Saisonzeugnis ein Fazit.
Nikita Mazepin: Note 6

Schon vor der Saison sorgte der Russe mit Skandalen abseits der Strecke für Aufsehen – sportliche Highlights auf der Strecke lieferte der Youngster dieses Jahr nicht. Viele Dreher, viele gefährliche Aktionen, vor allem in der ersten Saisonhälfte, brachten Mazepin nicht nur Ärger, sondern auch Spott ein. Für RTL-Reporter Felix Görner steht fest: „Mazepin ist dieses Jahr oft nicht Formel-1-würdig gefahren.“ Und auch RTL-Reporter Martin Armbruster sagt: „Er wurde von seinem Teamkollegen Mick Schumacher quasi jedes Wochenende gebügelt. 30 Sekunden Rückstand und mehr im Rennen waren keine Seltenheit – das war heftig!“
Nächstes Jahr muss vom 22-Jährigen mehr kommen!
Mick Schumacher: Note 3

Dass im unterlegenen Haas nicht viel möglich sein würde, musste auch Formel-2-Champion Mick Schumacher in dieser Saison schnell lernen: Mehr als Duelle mit dem eigenen Teamkollegen am Ende des Feldes war selten möglich. RTL-Reporter Felix Görner zieht trotzdem ein positives Fazit: „Mick hat dieses Jahr fast alles richtig gemacht. Er hat den Teamkollegen klar geschlagen und viel dazugelernt.“ Ein ordentliches, zufriedenstellendes Debüt. 2022 muss es weiter nach oben gehen, so Görner: „Der Kuschelfaktor wird im zweiten Jahr weniger werden, da heißt es: Leistung bringen!“
Antonio Giovinazzi: Note 5

Auch in seinem dritten Jahr als Stammfahrer bei Alfa Romeo kam vom Italiener zu wenig – sodass er nicht zufällig sein Cockpit verloren hat und im kommenden Jahr nicht mehr in der Formel 1 dabei sein wird. Nur drei Punkte aus 22 Rennen, WM-Rang 18 in der Endabrechnung. Obwohl „Gios“ Leistungskurve gegen Ende der Saison langsam nach oben ging und er mit dem neunten Platz in Saudi-Arabien sein bestes Saisonergebnis einfuhr: Ein Comeback in der Königsklasse dürfte schwierig werden.
Kimi Räikkönen: Note 4

Auch der zweite Alfa-Pilot, Kimi Räikkönen, verlässt die Königsklasse. Mit 42 Jahren tritt der Weltmeister von 2007 ab. Ein Verlust für das Paddock, da sind sich Fahrer und Fans einig. Rein sportlich gesehen ist die Rente aber die wohl richtige Entscheidung. Highlights konnte der Finne auch in dieser Saison kaum noch setzen. Zwei achte Plätze stehen als beste Resultate in seiner diesjährigen Bilanz. „Kimi wird dennoch fehlen“, meinen auch unsere RTL-Reporter Martin Armbruster und Felix Görner.
Nicholas Latifi: Note 5

Gleich zweimal holte der Kanadier in dieser Saison Punkte, die Rennen in Ungarn und Belgien ließen Williams jubeln. Doch der 26-Jährige stand einmal mehr im Schatten von Teamkollege George Russell, der ihn regelmäßig vorführte. Sein Cockpit behält Latifi wohl vor allem wegen der Sponsorengelder, die er mitbringt.
George Russell: Note 2

Was im unterlegenen Williams mit einem Top-Fahrer doch möglich ist, zeigte George Russell in dieser Saison einmal mehr. Starke Qualifyings und die ersten Punkte seit 2019 beim Ungarn-GP sprechen für sich. Höhepunkt der Saison: Ein glückliches, aber nicht unverdientes Podium beim Chaos-Rennen von Spa. 2022 steigt der Brite zum Top-Team Mercedes auf, wird Teamkollege von Lewis Hamilton. „Ein starker Fahrer, der sich zurecht das Mercedes-Cockpit gesichert hat“, findet RTL-Reporter Felix Görner.
Lance Stroll: Note 4

Lance Stroll und das gesamte Aston-Martin-Team haben kein leichtes Jahr hinter sich: 2020 als Team Racing Point noch Rennsieger, jetzt im Nirgendwo unterwegs. Im Duell mit seinem neuen Teamkollegen Sebastian Vettel schlug sich der Kanadier ordentlich – mehr aber auch nicht.
Sebastian Vettel: Note 4

Dass ein Teamwechsel nicht immer einfach ist, musste in dieser Saison auch Sebastian Vettel feststellen: Mit Aston Martin kämpfte er mit stumpfen Waffen. Für unsere RTL-Reporter gehört der Deutsche zu den Verlieren der Saison. „Er war im Niemandsland unterwegs“, ordnet Martin Armbruster ein. „Es waren gute Rennen dabei, in Baku und Budapest, aber sonst war es oft enttäuschend.“ Felix Görner ergänzt: „Aston Martin war ein Desaster.“ Auch Vettels Art und Ausstrahlung hätten ihn enttäuscht: „Das war zu oft negativ.“
2022 wird hoffentlich wieder ein positiveres Jahr für den vierfachen Weltmeister.
Yuki Tsunoda: Note 3

Aller Anfang ist schwer: Auch Youngster Yuki Tsunoda musste sich in der Formel 1 erst einfinden. Dass der Rookie den Speed für die Königsklasse hat, zeigte sich schnell – doch Fehler bremsten ihn immer wieder aus. Dass seine Lernkurve stark nach oben geht, zeigte sich nicht zuletzt im Saisonfinale im Abu Dhabi: Mit dem vierten Rang fuhr der Japaner sein bestes Saisonergebnis ein. Im nächsten Jahr dürfen wir noch mehr erwarten, wenn der AlphaTauri erneut konkurrenzfähig ist.
Pierre Gasly: Note 2

Dass auch ohne Top-Team immer wieder Top-Ergebnisse möglich sind, hat Pierre Gasly in dieser Saison einmal mehr unter Beweis gestellt: Ein Podestplatz in Baku und einige Top-5-Platzierungen spülen den Franzosen in der Endabrechnung auf den neunten Platz der WM-Wertung. „Ein sehr starkes Jahr“, bilanziert auch unser RTL-Reporter Martin Armbruster.
Esteban Ocon: Note 3

Mit seinem ersten Formel-1-Sieg in Ungarn zeigte der Franzose, was in ihm steckt. Er gehört deshalb klar zu den Gewinnern dieser Saison, meint unser RTL-Reporter Martin Armbruster: „Ocon hat sich stark verbessert, auch wenn das Team Alpine weiterhin hinter den Erwartungen zurückbleibt.“
Fernando Alonso: Note 2

Der „Oldie“ kann es noch: Der 40-Jährige hat in diesem Jahr sein Formel-1-Comeback gewagt – mit Erfolg! Der Spanier präsentierte sich als Teamplayer, fuhr regelmäßig in die Punkte und in Katar sogar auf das Podium. Unvergessen für unseren RTL-Reporter Martin Armbruster vor allem ein Szene: „Fernando ist ein alter Haudegen, in bester Manier. Er ist nach langer Pause stark zurückgekommen und hat vor allem für Esteban Ocon und dessen Sieg in Ungarn wie ein Löwe gekämpft.“
Ein gelungenes Comeback!
Daniel Ricciardo: Note 3

Auch Daniel Ricciardo tat sich mit seinem neuen Team McLaren lange schwer – mit seinem Sieg in Monza zeigte er aber einmal mehr sein Können. Neben starken Top-5-Ergebnissen hat der Australier aber auch das ein oder andere Mal die Punkte verpasst. Im Gesamten dennoch eine befriedigende Saison.
Lando Norris: Note 2

Bis zur Sommerpause hätte sich Lando Norris eigentlich die Note 1 verdient: zwei Podiumsplätze, Top-5-Ergebnisse am Fließband und somit viele Punkte stehen für den Briten bis zum Rennen in Ungarn zu Buche. In der zweiten Saisonhälfte lief es dann nicht mehr ganz so rund: Der McLaren zeigte Schwächen, Norris erkämpfte jedoch auch im Saisonendspurt immer wieder Punkte. „Ein herausragender Fahrer mit einer starken Saison“, findet auch RTL-Reporter Felix Görner.
Charles Leclerc: Note 2

Viele Top-Platzierungen, aber kein Sieg: Es ist wohl vor allem der verpasste Erfolg in Monaco, der Leclerc und Ferrari 2021 in Erinnerung bleiben wird. Eine gute Saison, jedoch ohne großes Highlight.
Carlos Sainz: Note 2

Ihm gelang der Wechsel zu einem neuen Team scheinbar mühelos: Carlos Sainz fuhr schnell mit seinem neuen Teamkollegen Charles Leclerc bei Ferrari auf Augenhöhe – und „entzauberte“ ihn sogar, findet RTL-Reporter Felix Görner. Nicht selten war der Spanier schneller als sein Stallrivale. „Einige unterschätzen Sainz, aber er hat klar gezeigt, dass er ein Top-Mann ist und nicht etwa Leclercs Wasserträger, wie es vor der Saison von vielen vermutet wurde“, ergänzt RTL-Reporter Martin Armbruster. Eine echte Verstärkung für die Scuderia!
Valtteri Bottas: Note 3

Dass Valtteri Bottas auch in dieser Saison nicht gegen Seriensieger Lewis Hamilton ankommen kann, hatten viele schon vermutet. Der Finne blieb aber trotzdem hinter den Erwartungen zurück. Er sicherte Mercedes zwar gemeinsam mit Hamilton die Konstrukteurs-WM, zu oft fehlte ihm aber der Speed, um in den WM-Kampf zwischen Hamilton und Verstappen entscheidend als „Wingman“ einzugreifen. „Er hat aus seinen Möglichkeiten zu wenig gemacht, der Punkteabstand zu Hamilton ist auch in dieser Saison wieder riesig“, bilanziert RTL-Reporter Martin Armbruster.
Lewis Hamilton: Note 1

Erst auf der letzten Runde des letzten Rennens ging der WM-Titel an Hamiltons Rivale Max Verstappen – dass beide Fahrer punktgleich zum Saisonfinale gereist waren, das zeigt, wie gut beide in diesem Jahr waren. Auch mit 36 Jahren gehört der Brite zur absoluten Weltspitze.
Sergio Perez: Note 2

In einem neuen Auto, das völlig auf Max Verstappen zugeschnitten ist, tat sich Sergio „Checo“ Perez vor allem anfangs schwer – anders als Hamiltons „Wingman“ Bottas konnte er seinem Teamkollegen aber in entscheidenden Momenten helfen. „Legende“, sagte Max Verstappen schlicht über den Mexikaner nach dem dramatischen Finale von Abu Dhabi. Perez hatte den führenden Hamilton rundenlang aufgehalten, und so Verstappen wieder ins Rennen gebracht.
„Luft nach oben“, die sehen auch unsere RTL-Reporter – aber auch 2022 kann Perez wieder eine entscheidende Rolle für Red Bull spielen.
Max Verstappen: Note 1

Ein wahrlich weltmeisterliches Jahr! Max Verstappen hat sich verdientermaßen die WM-Krone aufgesetzt. Dem 24-Jährigen gelang nicht immer alles, aber sein Mut und sein Risiko, im manchmal unterlegenen Red Bull das Maximum herauszuholen, wurden belohnt.