Nach Zandvoort-Qualifying
Dicke Luft bei Haas: Mazepin attackiert Schumacher

Von FIA-Seite bleibt der Vorfall folgenlos: Die Haas-Teamkollegen Mick Schumacher und Nikita Mazepin hatten Aston-Martin-Pilot Sebastian Vettel im Qualifying zum Großen Preis der Niederlande auf einer schnellen Runde behindert. Nach einer Anhörung der drei beteiligten Piloten sahen die Rennkommissare von einer Bestrafung ab. Auch, weil Vettel laut offizieller Erklärung einwarf: "Da waren zu viele Autos an der gleichen Stelle."
Schumacher: Weiß nicht, was er erzählt
Haas-intern herrscht jedoch weiter dicke Luft. Grund: Schumacher hatte seinen russischen Teamkollegen in der Aufwärmrunde überholt - entgegen der internen Absprache, wie Mazepin behauptete. "Er hätte mich nicht überholen müssen, denn ich war eigentlich das erste Auto im Team.Ich hätte nicht überholt werden müssen, ich war heute das erste Auto im Team. Es war eine clevere Art mich zu übergehen", wetterte Mazepin bei Sky: "Entweder man befolgt die Regeln oder eben nicht."
Schumacher konterte: "Ich weiß nicht ganz, was er rumerzählt. Es war kein Grund da, ein Drama draus zu machen“, meinte der 22-Jährige. „Ich habe das Team gefragt, ob ich ihn überholen kann, weil meine Reifen kalt waren und er seine Outlap immer langsamer fährt als ich. Ich habe dann das Okay bekommen und bin vorbeigefahren."
Mazepin: Toleriere nicht, wenn jemand frech ist
Bei Vettel entschuldigte sich Schumacher: „Ich habe ihn zu spät gesehen, was natürlich nicht das ist, was ich machen möchte. Wenn ich da im Weg stehe, dann ist das nicht optimal. Seb ist der letzte, dem ich im Weg stehen möchte.“ Vettel war der Leidtragende, er konnte im Q1 seine Zeit nicht verbessern und verpasste als 17. wie Schumacher (19.) und Mazepin (20.) die Qualifikation für die zwei Quali-Runde.
Mazepin legte später in einer virtuellen Presserunde nach: Er toleriere es nicht, wenn jemand "frech" sei: "Ich war verärgert, weil ich überholt wurde, als ich nicht damit gerechnet habe." Teamchef Günther Steiner versuchte die Wogen zu glätten: "Es gibt kein richtig oder falsch. Beide wollen zeigen, dass sie besser sind als der andere", sagte der Südtiroler. Fraglich ob das reichen wird, um die Wogen zu glätten. (wwi/sid)