Beide Williams crashen
Pole in Zandvoort: Verstappen lässt Oranje beben - Vettel erlebt Desaster

Oranje im Rausch: Max Verstappen hat beim Heimspiel in Zandvoort die schnellste Runde in die Dünen geknallt. In einem teils chaotischen Qualifying zog der Red-Bull-Pilot mit einer Zeit von 1:08.885 Minuten der Konkurrenz den Zahn. Vor 70.000 frenetischen Verstappen-Fans hatte Lewis Hamilton das Nachsehen – wenn auch nur wahnsinnig knapp: 38 Tausendstel fehlten dem Mercedes-Piloten auf Verstappen. Teamkollege Valtteri Bottas geht von Position 3 ins Rennen.
Gebrauchter Tag für Vettel
„Es ist ein unglaubliches Gefühl, hier auf Pole gefahren zu sein. Die Fans sind toll, das Auto fühlt sich gut an. Es wird sicherliches kein einfaches Rennen, aber ich hoffe, dass wir das Ergebnis ins Ziel bringen können“, sagte Verstappen. Für Hamilton eine akzeptable Niederlage: „Er ist eine tolle Runde gefahren und hat die Pole verdient.“
Einen Tag zum Vergessen erlebte Sebastian Vettel: Der Aston-Martin-Pilot kam auf dem schwierigen Parcours gar nicht zurecht und verpasste als 17. Q2. Dabei wurde Vettel auf seiner schnellsten Runde wegen eines teaminternen Duells von Nikita Mazepin und Mick Schumacher aus dem Tritt gebracht. Beide Haas-Fahrer mussten nach dem Qualifying zur Anhörung, kamen aber straffrei davon. Auf der Strecke nahm Schumacher seinem Teamkollegen als 19. (einmal mehr) rund fünf Zehntel ab.
Feuer unterm Haas-Dach
Doppelt bitter für Vettel: Teamkolllege Lance Stroll performte deutlich besser und wurde 12. Und: Auf dem Circuit Park Zandvoort ist es kaum möglich, zu überholen. Eine Mammutaufgabe für den viermaligen Weltmeister. „Der Zeitpunkt, an dem wir draußen waren, war nicht ideal. Aber wir waren nicht schnell genug. Heute Morgen war es ganz okay, aber irgendwie konnten wir uns nicht steigern. Man kann hier schlecht überholen, wir müssen uns für das Rennen was anders überlegen und dann sehen“, sagte Vettel am Sky-Mikro.
Bei Haas wird das Scharmützel auch teamintern ein Nachspiel haben. Nach dem erneuten Konflikt zwischen den Piloten hängt der Haussegen schief – gelinde gesagt. „Ich hätte eigentlich nicht überholen müssen, denn ich war eigentlich das erste Auto im Team. Es war eine clevere Art mich zu übergehen“, kritisierte Mazepin seinen Teamkollegen. Und Schumacher? Der blieb cool: „ Ich glaube, dass seine Crew ihm das nicht durchgegeben hat. Ich habe die Box gefragt, ob ich ihn überholen darf und habe das Okay bekommen. Ich habe ihn nicht langsamer gemacht. Leider war ich auf der Racing-Line als Sebastian auf einer schnellen Runde unterwegs war. Sebastian ist der Letzte, dem ich im Weg stehen will.“
Beide Williams crashen
Eine Schrecksekunde hatte George Russell zu überstehen: In Kurve 13 verlor der Williams-Pilot die Kontrolle über seinen Boliden, rutschte ins Kiesbett und krachte mit dem Heck in die Streckenbegrenzung. „Ich habe die letzte Kurve zu hart attackiert und das Heck verloren. Es tut mir wirklich leid für das Team, denn wir wollten nicht, dass unser Qualifying so endet“, sagte ein enttäuschter Russell nach dem Aus in Q2.
Und es wurde wild und verrückt in diesem zweiten Quali-Abschnitt – vor allem für Williams: Nachdem die Session nach einer mehrminütigen Unterbrechung fortgesetzt worden war, crashte der andere Williams. Nicolas Latifi machte einen Abflug in den Reifenstapel. Abbruch von Q2. Zwei schrottreife Boliden. Bei Williams wird man die Nacht zum Tag machen müssen, um beide Autos fit zu bekommen fürs Rennen. (tme)