Der Kampf gegen eine seltene Krankheit
Sonja Böckmann überlebt einen Autounfall - danach folgt die Hölle
Vor 12 Jahren überlebt Sonja Böckmann aus Rosbach von der Höhe einen Autounfall – zuerst ohne Folgen. Doch nach kurzer Zeit folgen Kraftlosigkeit, Inkontinenz, Darmprobleme und mehr. Sie rennt von Arzt zu Arzt und bekommt doch immer wieder die gleiche Diagnose: reine Simulation, sie wolle doch bloß nicht arbeiten. Ihr Vertrauen in die Ärzte: erschüttert. Doch nach drei Jahren endlich die Erlösung: Sonja simuliert nicht, sie leidet an Syringomyelie – einer seltenen Erkrankung des Rückenmarks. Um anderen Betroffenen Mut zu machen, hat sie ein Buch geschrieben. Mehr über Sonjas Geschichte im Video.
Freudentanz nach der Diagnose
Auch wenn Syringomyelie nicht heilbar ist, war die Diagnose für Sonja Böckmann eine Erleichterung: „Ich hab Freudentänze gemacht, also symbolisch. Das Kind hat einen Namen.“ Denn die Diagnose bringt sie nicht nur auf gesundheitlich weiter, sondern auch finanziell. Endlich hat sie das Recht auf eine Erwerbsunfähigkeitsrente. Ihren Kampfgeist hat sie auch in ihrem Buch verarbeitet. Der Titel: „Gib die Hoffnung nicht auf“. Damit will sie nicht nur Hoffnung spenden, es ist auch eine Kritik am Gesundheitssystem. Sie will damit zeigen, wie schwer es sei, in Deutschland eine Diagnose zu bekommen und von behördlicher Seite ernstgenommen zu werden.
Wenn sich Höhlen im Rückenmark bilden
Syringomelie bildet sich aus den griechischen Wörtern „syrinx“ (Rohr) und „myelon“ (Mark). Dabei bilden sich röhrenförmige, flüssigkeitsgefüllte Höhlen in der grauen Substanz des Rückenmarks. Nur etwa sechs bis neun von 100.000 Menschen erkranken daran, Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Syringomyelie kann angeboren sein oder durch einen Tumor, einer Rückenmarksverletzung, durch Mikrotraumen des Rückenmarks oder durch Verklebungen in einem Raum zwischen den Hirnhäuten, ausgelöst werden.