Jetzt spricht Bundestrainer Flick!Binden-Skandal: Deutsche Mannschaft "geschockt"

Sport Themen der Woche KW45 Sport Bilder des Tages Bundestrainer Hansi Flick bei der Pressekonferenz zur Vorstellung des deutschen WM-Kaders Vorstellung des DFB-WM-Kaders, Fussball, 10.11.2022 DFB regulations prohibit any use of photographs as image sequences and/or quasi-video. Vorstellung des DFB-WM-Kaders, Fussball, 10.11.2022 Frankfurt *** German national coach Hansi Flick at the press conference for the presentation of the German World Cup squad Presentation of the DFB World Cup squad, soccer, 10 11 2022 DFB regulations prohibit any use of photographs as image sequences and or quasi video Presentation of the DFB World Cup squad, soccer, 10 11 2022 Frankfurt Copyright: xEibner-Pressefotox EP_RWS
Bundestrainer Hansi Flick.
www.imago-images.de, IMAGO/Eibner, IMAGO/Eibner-Pressefoto

Es ist Fußball-WM – und doch redet kaum einer über das Sportliche. Der Eklat um die „One Love“-Binde überlagert den Auftakt der Weltmeisterschaft in Katar. Nun hat sich erstmals Bundestrainer Hansi Flick zur brisanten Debatte geäußert. Sein Team sei von der Fifa-Entscheidung geschockt.

Flick verzichtet auf persönliche Aktion

Die Mannschaft habe mit dem DFB und weiteren Verbänden ein „Zeichen setzen wollen“, sagte der 57-Jährige auf der PK. „Die Fifa hat dem einen Riegel vorgeschoben und mit Strafen gedroht. Wir wussten nicht, um welche Strafen es geht. Wenn man eine Aktion gemeinsam macht, dann sollte man gemeinsam zu Entscheidung stehen. Es bringt jetzt nichts, wenn ich etwas machen würde“, sagte Flick, der damit eine persönliche Binden-Aktion ausschloss.

Lese-Tipp I: Kommentar – Heute hat die Nationalmannschaft viele Fans verloren

Das Binden-Verbot seitens der Fifa habe Emotionen bei der Mannschaft ausgelöst, erklärte der Bundestrainer weiter. „Die Mannschaft ist unzufrieden und geschockt dass es nicht machbar ist. Weil es ein Zeichen für Menschenrechte und Vielfalt ist, Werte die wir als Mannschaft vertreten wollen.“

Die Fifa hatte am Montag massiv Druck auf die Verbände um den DFB ausgeübt, um das Tragen der „One Love“-Binde der jeweiligen Kapitäne zu verhindern. Welche Sanktionen bei Widersetzung der Ansagen folgen würden, ließ der Weltverband demnach offen. Im Raum standen zum Beispiel Gelbe Karten für den Kapitän. Dieses Strafmaß wären für Flick und den DFB kein Problem gewesen, beteuerte der Bundestrainer. Die Art und Weise, die Sanktionen offen zu lassen, sei der Knackpunkt gewesen. „Das war vor dem erstem Spiel von England und der Niederlande – man hat da keine Zeit mehr zu reagieren. Dann haben die Verbände gesagt: Wir wollen die Spieler da nicht reinjagen, sondern nehmen den Druck raus. Es ist jetzt so, wie es ist. Schade, dass man für Menschenrechte nicht einstehen kann.“

Lese-Tipp II: Dem DFB bleiben noch DIESE Möglichkeiten zum Protest

Kimmich: "Will mich auf WM freuen dürfen"

Führungsspieler Joshua Kimmich wich konkreten Fragen zum Binden-Eklat aus. Das Thema sei „natürlich bei uns in der Mannschaft diskutiert worden“, erklärte er. „Es ist wichtig als Spieler, auf Probleme und Missstände hinzuweisen. Aber wir müssen den Spagat schaffen, uns aufs Sportliche zu fokussieren. Unabhängig davon, wo die WM stattfindet. Es ist eine WM. Der größte Wettbewerb, den es für uns gibt. Es ist ein Kindheitstraum, bei einer WM zu spielen.“ Aus der deutschen Heimat nehme er das Gefühl wahr, „dass einem eingeredet wird, sich darauf nicht freuen zu dürfen. Ich möchte mich schon auf eine WM freuen dürfen. Es ist ein Riesen-Traum für uns alle. Wir alle können nichts dafür, wo die WM stattfindet.“ Man wolle sich nun auf das Sportliche konzentrieren. (msc)