Kommentar zum Verbot der "One Love""-BindeSchäm dich, DFB! Heute hat die Nationalmannschaft viele Fans verloren

Jeder Mensch kommt im Leben mal an einen Punkt, an dem er Haltung zeigen muss. Im Beruf, in der Liebe, im Leben. Der DFB, von der Verbandsspitze bis zu den Spielern, hat sich heute für Feigheit entschieden. Sie haben sich weggeduckt.

Heute wurde der Sport zur Geisel der Politik

Darf man den Streit um die „One Love“-Binde „auf dem Rücken der Spieler“ austragen, wie es DFB-Präsident Neuendorf ausdrückte? Man darf, nein, man muss!

Politik und Sport kann man trennen. Doch heute wurde der Sport zur Geisel der Politik. Spieler und Verbände wurden mit sportlichen Sanktionen bedroht. Für eine Binde, die allgemeingültige Menschenrechte verteidigt. Hier wird Haltung zeigen zur Pflicht! Denn dann ist auch der Sport in seiner Freiheit bedroht.

Iranische Fußballer verweigerten das Mitsingen der Hymne

Während um 14:00 Uhr der deutsche Verband vor der Weltöffentlichkeit in einer beschämenden Wegduck-PK den Bückling vor der Fifa machte, verweigerten zeitgleich elf iranische Fußballer das Mitsingen der Hymne ihres Landes als Protest gegen die menschenverachtende Politik in ihrer Heimat.

Schiefer Vergleich? Nein, denn der gemeinsame Nenner ist: Haltung. Für den DFB ging es um nicht näher genannte sportliche Konsequenzen und sie haben sich gebeugt. Für die iranischen Sportler geht es um ihr Leib, ihr Leben, ihre Familien. Und wie einfach dieser Kampf für den DFB gewesen wäre. England, Niederlande, Frankreich, Deutschland und. Co hätten die Binde getragen. Auf jede sportliche Sanktion hätten die Nationen gemeinsam reagieren können. Spielfeld verlassen, Turnier verlassen, bei den nächsten Turnieren gar fernbleiben.

Was hätten wohl die Geldgeber McDonalds, Budweiser und Co. gesagt, wenn nach der Drohung der Fifa einige der wichtigsten Nationen das Turnier verlassen hätten? Die Fifa hätte verloren. Denn die Fifa denkt ans Geld, und die Sponsoren denken an Werbewirksamkeit.

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Chance vertan!

Die Verbände, die Spieler hätten vor der ganzen Welt mit ihrer Haltung Helden werden können. Vor ihren Fans und vor dem eigenen Spiegel. Ohne großes Risiko. Ich kann, will und werde dieses Wegducken nicht unterstützen. Heute habt ihr viele Fans verloren.

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